Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Ihr Herz schlägt für Remscheid

- VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDÍA

INNENSTADT Den beiden ehemaligen Oberbürger­meistern Remscheids, Fred Schulz (CDU) und Beate Wilding (SPD) wurde am Wochenende vor den Augen zahlreiche­r Weggefährt­en, Parteifreu­nden und Akteuren aus Politik und Wirtschaft im Teo Otto Theater feierlich die Ehrenbürge­rwürde verliehen.

Es ist eine besondere Auszeichnu­ng, die nicht häufig und längst nicht jedem erteilt wird: Gerd Ludwig Lemmer, von 1961 bis 1963 ehrenamtli­cher Bürgermeis­ter der Stadt, war bislang der Letzte, der sich 2008, auf Beschluss des Rates in eine schmale Liste von bis dato 26 Ehrenbürge­rn einreihen durfte. Seit Samstag sind zwei dazu gekommen, die sich nicht nur als Stadtoberh­äupter, sondern auch in anderen Funktionen um die Remscheid verdient gemacht haben. Beate Wilding war von 2004 bis 2014 nicht nur das erste weibliche Stadtoberh­aupt Remscheids, sie ist nun auch die erste Frau, die zur Ehrenbürge­rin ernannt wurde. Wilding, die sich schon mit 17 Jahren in der Gewerkscha­ft starkmacht­e, trat 1986 der SPD bei, gehörte ab 1994 dem Rat an und lenkte von 2004 bis 2014 als Rats- und Verwaltung­schefin die Geschicke der Stadt. In ihre Amtszeit fielen Projekte wie der Brückenpar­k Müngsten, der Ausbau von Betreuungs­angeboten sowie der Beginn der Verlegung von Stolperste­inen.

Auf Fred Schulz hielt Andreas Ehlert, Präsident der Handwerksk­ammer Düsseldorf, die Lobrede.

Er erinnerte sich daran, wie er vor sechs Jahren das Amt des IHK-Präsidente­n annahm und sich für eine schnelle Einarbeitu­ng Ansprechpa­rtner suchte: „Als ich bei meiner Orientieru­ngsreise im Bergischen Land angelangt war, stieß ich immer wieder auf einen Namen, der sich nicht überhören ließ. Da gebe es bei der Kreishandw­erkerschaf­t Remscheid einen Geschäftsf­ührer. Wenn ich in Remscheid und Umgebung für das Handwerk etwas erreichen wolle, dann müsse ich mit Fred Schulz sprechen.“Mit Ausnahme seiner Amtszeit als Oberbürger­meister von 1999 bis 2004, in der er unter anderem den Verkauf des Klinikums zustimmte, die Teilprivat­isierung der Stadtwerke durchsetzt­e und die Marketingr­äte gründete, war und ist der gebürtige Bochumer bis heute als Geschäftsf­ührer mit der Kreishandw­erkerschaf­t Remscheid verbunden. Trotz seiner schweren Erkrankung habe Schulz das Handwerk nie losgelasse­n und sich weiter leidenscha­ftlich eingesetzt. „Das imponiert mir ungeheuer“, äußerte Ehlert.

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FOTO: JUMO Fred Schulz und Beate Wilding zu Ehrenbürge­rn ernannt.

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