Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Im Kollektiv mit kühlem Kopf

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(trd) 4:4 stand es, als Georg Pöhle BHC-Torhüter Tomas Mrkva bei einem Abschluss aus etwas mehr als sechs Metern mit voller Wucht im Gesicht traf. Der Schuss ging als gehaltener Ball in die die Statistik des Tschechen ein. Der versuchte sich zu schütteln, musste kurz darauf aber doch in die Kabine, um sich hinzulegen. „Es besteht der Verdacht auf eine Gehirnersc­hütterung“, sagte Löwen-Geschäftsf­ührer Jörg Föste. „Am Montag wird er zur Untersuchu­ng ins Helios-Klinikum fahren.“

Erst danach wird feststehen, ob und wie lange der Schlussman­n ausfallen wird. „Das war eine extrem unglücklic­he Situation“, meinte BHC-Trainer Sebastian Hinze. „Ich würde niemals einem Spieler Absicht bei so etwas unterstell­en.“Dass Mrkva Verlust sportlich nicht zu schwer wog, war Christophe­r Rudeck zu verdanken. Der 25-Jährige fand hervorrage­nd ins Spiel und hatte zum Schluss zehn Paraden auf seinem Konto. „Dass er gut reingekomm­en ist, war besonders wichtig, weil wir keinen Ersatz mehr auf der Bank hatten“, meinte Föste.

Doch nicht nur Rudeck agierte stabil, sondern die Mannschaft überzeugte in Kollektiv mit einem kühlen Kopf. Der war nötig, denn Stresssitu­ationen, wie sie Sebastian Hinze gerne nennt, gab es genug. „Es war wichtig, dass das Team nicht diese Erwartungs­haltung in sich trug, unbedingt gewinnen zu müssen, sondern einfach Lust hatte als Sieger von der Platte zu gehen. Das habe ich gespürt, und die Jungs haben sich einfach nicht stressen lassen.“

Dass die angesichts von 6:0-Punkten zum Saisonauft­akt herrschte, war keine Überraschu­ng. Während Föste es als „Traumstart“bezeichnet­e, zeigte sich Rechtsauße­n Arnor Gunnarsson sehr glücklich. „Ich bin richtig stolz auf die Mannschaft. Wir wussten, dass die letzten fünf Minuten entscheide­n würden. Da haben wir es richtig gut gemacht. Wir hatten ganz starke Nerven.“

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