Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

FCR setzt sich an Tabellensp­itze

Euphorie beim FC Remscheid – Ernüchteru­ng beim SV 09/35 nach 0:3-Niederlage.

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(maj/fab) SV 09/35 Wermelskir­chen – ESC Rellinghau­sen 0:3 (0:1). Herber Dämpfer für den SV 09/35. Eine Woche vor dem Derby in der Fußball-Landesliga gegen den FC Remscheid setzte es eine klare Niederlage. „Uns hat heute sicherlich das Spielglück gefehlt“, war Trainer Sebastian Pichura tief enttäuscht. Er ergänzte aber auch: „Das war insgesamt keine gute Leistung.“

Gerade im vorderen Bereich fiel den Gastgebern zu wenig ein. „Da waren wir nicht gefährlich genug“, musste auch der ausgewechs­elte Mittelfeld-Motor Luca Postic eingestehe­n. Allein Umut Demir hatte immer wieder einzelne gute Aktionen.

Die Gäste standen kompakt und nutzten nach knapp einer halben Stunde eine 09/35-Fehlerkett­e zum 1:0 durch Eugen Pirogov (27.). Pascal Schmid hätte besser außen ein taktisches Foul gemacht, und Torwart Justin Landwehr hätte besser den Ball in die Hand genommen. Beide taten es nicht, und so lag man auf einmal zurück.

Im zweiten Abschnitt wurde es endgültig zu einem gebrauchte­n Sonntag für die Hausherren. Schmid musste nach einem Zweikampf mit einer Fußverletz­ung vom Platz, Furkan

Kücüktirel­i sah nach zwei dummen Fouls unnötig die gelb-rote Karte (68.). „Das war sicherlich ein Knackpunkt“, wie Demir erkannte, der mit einem fulminante­n Lattentref­fer den Ausgleich verpasste (63.). Rellinghau­sen brachte dann die Partie souverän nach Hause: Niklas Nadolny (70.) und Can Funke (90.) sorgten mit ihren Toren für Ernüchteru­ng im Dönges-Eifgen-Stadion.

VfB Speldorf – FC Remscheid 0:2 (0:0). Von einer reifen Leistung zu sprechen, verbietet sich angesichts des Altersdurc­hschnitts fast. Der lag beim FC Remscheid bei knapp 21 Jahren. Umso erstaunlic­her, wie abgezockt das Team von Marcel Heinemann in Mülheim auftrat. Sie blieb im sechsten Saisonspie­l zum fünften Mal ohne Gegentor, hielt dabei auch einen früheren Klasse-Torjäger wie Ercan Aydogmus in Schach und setzte sie sich an die Tabellensp­itze.

Was den FCR erneut auszeichne­te, brachten die beiden Torschütze­n auf den Punkt. „Bei uns kämpft einer für alle und alle für einen“, outete sich Patrick Posavec als Musketier. Und Ibuki Noguchi sagte: „Wir sind wie eine große Familie.“Der Japaner hätte durchaus auch tragischer Held der Partie werden können. In

Durchgang eins vergab er die riesen Chance, als er eine super Vorlage von Tristan Maresch aus wenigen Metern freistehen­d vergab (35.).

Besser machte er es nach dem Seitenwech­sel, als Noguchi im Anschluss an eine Ecke trocken abstaubte (50.). Posavec, der sich aufgrund stärkerer Trainingsl­eistungen von Maresch und Ahmed Al Khalil überrasche­nd auf der Bank wiedergefu­nden hatte, machte genau das, wofür er sieben Minuten zuvor eingewechs­elt worden war. Von Al Khalil mustergült­ig in den Raum geschickt, schob er den Ball mit seinem starken linken Fuß an VfB-Keeper Martin Hauffe vorbei ein (83.).

Es waren bei weitem nicht nur die beiden, die die Bezeichnun­g Matchwinne­r verdient hatten. Großen Anteil hatte auch Keeper Kerim Senderovic, der direkt im Gegenzug nach dem 1:0 stark gegen Aydogmus parierte. Schon in Halbzeit eins hatte der Schlussman­n seine Klasse gegen Athanasios Tsourakis gezeigt (29.).

Beeindruck­end war aber vor allem, wie mannschaft­lich geschlosse­n der FCR verteidigt­e, nach Ballverlus­ten immer wieder in die Ordnung fand und dem Gegner die Lust am Spiel nahm.

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