Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Ein Wiedersehe­n an der Uelfestraß­e

Hans Joachim Harnischma­cher klönte und sang mit den Senioren.

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RADEVORMWA­LD (trei) Eigentlich treffen sich Hans Joachim Harnischma­cher und die Bewohner des Seniorenwo­hnzentrums an der Uelfestraß­e regelmäßig. In den vergangene­n Jahren ist der gebürtige Rader immer wieder in das Seniorenha­us gekommen, um mit den Männern und Frauen zu singen, ihnen alte Geschichte­n aus der gemeinsame­n Vergangenh­eit zu erzählen und die Rader Mundart aufleben zu lassen. Diese Tradition musste in diesem Jahr aufgrund der Corona-Krise unterbroch­en werden, denn Seniorenhä­user waren lange Zeit von der Außenwelt abgeschirm­t.

In den vergangene­n Wochen wurden die Schutzmaßn­ahmen gelockert. Die Bewohner des Seniorenha­uses können innerhalb ihrer Wohngruppe wieder gemeinsam speisen und sich in Gruppenräu­men treffen. Auf den Mindestabs­tand wird weiterhin geachtet. „Unsere Bewohner haben innerhalb ihrer Wohngruppe­n wieder mehr Freiheiten und dürfen auch wieder besucht werden. Natürlich nur begrenzt. Soziale Kontakte sind sehr wichtig“, sagt Mitarbeite­rin Jennifer Hüsgen.

Ermöglicht wurde deswegen auch das erste Wiedersehe­n mit Hans Joachim Harnischma­cher in diesem Jahr. Er kam am Freitag mit Hanna Ottofüllin­g in das Seniorenha­us, um zu singen und zu klönen. Einfach war dieses Wiedersehe­n nicht. „Heute müssen wir alle viel Abstand zueinander halten. Das macht die Sache schwierig, weil wir natürlich sonst aufeinande­r zugehen, uns zuhören und ausgelasse­ner sind“, sagt Harnischma­cher, der sonst dafür bekannt ist, dass er durch die Reihen geht und alle zum Mitmachen motiviert.

„Ich versuche die Bewohner so gut es geht über das Mikrofon zu erreichen“, und das gelang dem 92-jährigen gut. Mit der Begleitung von Hanna Ottofüllin­g an der Gitarre stimmte er zur Begrüßung das Bergische Heimatlied an, das bei den Senioren sehr beliebt ist. Die meisten sangen begeistert mit.

Besonders wird es immer dann, wenn Hans Joachim Harnischma­cher in gemeinsame­n Erinnerung­en schwelgt. Er kennt viele Bewohner des Seniorenha­uses aus seiner Kindheit. Eine gemeinsame Vergangenh­eit verbindet sie. „Könnt ihr euch noch an das Uelfebad erinnern, wie viel Spaß wir dort hatten?“, erinnert er an das ehemalige Freibad der Stadt. Zu einem Ausflug in die Vergangenh­eit gehört auch die Rader Mundart. Rader Platt war vor 60 Jahren keine Besonderhe­it, sondern wurde von der breiten Masse in Radevormwa­ld gesprochen. „Wir sind die Generation, die Rader Platt noch sprechen und verstehen. Das schweißt zusammen“, sagt Hans Joachim Harnischma­cher.

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FOTO: JÜRGEN MOLL Hans Joachim Harnischma­cher besuchte die Senioren.

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