Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Gäste akzeptieren die Corona-Regeln
Phantasienamen oder Ärger beim Ausfüllen der Kontaktlisten gibt es in der Schloss-Stadt nicht. Im Gegenteil, die Hückeswagener halten sich an die Regeln, wie Gastronomen mitteilen. Auch sonst ist die Stimmung nicht schlecht.
Phantasienamen oder Ärger beim Ausfüllen der Kontaktlisten gibt es in der Gastronomie nicht. Auch sonst ist die Stimmung nicht schlecht.
HÜCKESWAGEN Jagoda Vasilic vom Restaurant Hofgarten an der Kölner Straße ist in Eile. „Wir haben gleich eine Trauergesellschaft“, sagt sie. Sie ist zufrieden mit der Bereitschaft der Gäste, die Kontaktlisten zur Nachverfolgung eventueller Corona-Fälle auszufüllen. „Ja, die Hückeswagener halten sich an die Regeln. Ich habe auch noch nie einen Phantasienamen auf den Listen gefunden“, sagt die Gastronomin und eilt weiter. Donald Duck, Daniel Düsentrieb oder der Kaiser von China gehen in der Schloss-Stadt offensichtlich nicht zum Essen. Darüber kann man nur froh sein, denn schließlich erleichtern die Kontaktdaten die Eindämmung eines eventuellen Corona-Ausbruchs enorm, sind somit wichtig, um das Pandemiegeschehen möglichst gering zu halten.
Auch Antonio Lauria von der Pizzaria Italia an der Marktstraße kann nur Positives berichten. „Das ist kein Problem. Die meisten Gäste kenne ich zudem persönlich – ich bin 40 Jahre in Hückeswagen, das hilft da natürlich“, sagt der Gastronom. Die Gäste würden sich an die Regeln halten, Phantasienamen habe es keinen einzigen gegeben. Er sei insgesamt ganz zufrieden – trotz Corona. „Wir sind gesund, können arbeiten und kommen über die Runden“, sagt er. Die Belegung habe wieder etwas zugelegt, während die Bestellungen zur Abholung wieder zurückgegangen seien. Zwar dürfe er im Moment nur die Hälfte der üblichen Plätze anbieten, die seien aber gut ausgelastet, sagt Lauria.
Im Eiscafé Friuli neigt sich die Saison langsam dem Ende zu. Inhaber Giorgio Gasparotto betont, dass seine Gäste sich seit der Wiedereröffnung Mitte Mai an die Vorgaben halten würden. „Zu uns kommen anständige Leute“, sagt er und lächelt. Grundsätzlich würden die Gäste lieber im Freien sitzen, aber wenn es zu kalt sei, würden sie auch reinkommen. „Die Gäste sind da noch ein wenig zurückhaltend, das merkt man schon. Wir haben aber auch die Möglichkeit, unsere Gäste mit elektrischer Heizung und Überdachung im Freien zu bewirten“, sagt Gasparotto.
Miko Jovic von Miko’s Bar und Restaurant am Bahnhofsplatz hat ebenfalls keinen Missbrauch bei den Kontaktlisten feststellen können. „Ich prüfe schon nach, ob da normale Namen stehen, Phantasienamen
habe ich noch keinen gesehen“, sagt er. Allerdings könne er natürlich nicht überprüfen, ob die Namen tatsächlich auch zu den Gästen gehörten – eine Überprüfung der Daten über den Personalausweis finde schließlich nicht statt. Jovic ist trotz der Auswirkungen durch Corona noch zufrieden. „Gerade die Wochenenden sind durchaus in Ordnung, unter der Woche ist es bisweilen ein wenig mau“, sagt er .
Im Justhof an der Weierbachstraße sieht man es so: „Diejenigen, die nicht in einem Restaurant ihre Personalien angeben wollen, gehen auch nicht ins Restaurant“, sagt Inhaber
Volker Kanschik. Daher gebe es auch keine diesbezüglichen Probleme mit den Gästen. „Phantasienamen habe ich auch noch nicht mitbekommen. Ich glaube auch nicht, dass irgendwer sich als Donald Duck oder so eintragen würde. Auf jeden Fall nicht in Hückeswagen“, sagt er. Die Zukunft sieht Kanschik durchaus positiv. „Wenn es keine weiteren Verschärfungen gibt, glaube ich, dass wieder mehr Gäste kommen. Auch weil die ganzen Weihnachtsmärkte in der Region abgesagt sind. Ich schätze, dass die Leute dann wieder vermehrt in die Restaurants gehen“, sagt Kanschik.