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Aachen begrüßt Appell an niederländische Einkaufstouristen
Viele Städte in NRW haben eigene Konzepte, um den Andrang in der Vorweihnachtszeit zu steuern. Vorschläge aus der Politik sind teils schon umgesetzt.
DÜSSELDORF (gw/jis) Die Ideen der politischen Parteien in NRW, wie die Besucherströme in der Vorweihnachtszeit gelenkt und entzerrt werden könnten, stoßen bei Städten und Verbänden auf unterschiedliche Resonanz. Die CDU hatte etwa vorgeschlagen, an die Niederländer zu appellieren, nicht zum Einkaufen über die Grenze zu fahren und die Reisebus-Anmeldungen zu begrenzen, SPD und FDP sprachen sich unter anderem für Warnhinweise an Einfallstraßen und appgesteuerte
Zugangskontrollen für Kaufhäuser aus. Von den Grünen kam der Gedanke, Parkplätze an Einkaufsstraßen temporär zu nutzen, um Gehwege zu erweitern.
„Die Stadt Mönchengladbach sieht von einem präventiven Appell an die Niederländer ab und setzt darauf, dass sich mögliche Besucher – egal ob aus den Niederlanden oder andernorts – über die Lage vor Ort informieren und eigenverantwortlich entscheiden, ob sie die Weihnachtsmärkte besuchen oder nicht“, sagt Wolfgang Speen, Sprecher der Stadt Mönchengladbach. Die Zahl der Reisebus-Anmeldungen zu begrenzen, sei nicht geplant, stattdessen gebe es auf dem Weihnachtsmarkt bei hohem Besucherandrang einen limitierten Zutritt zu den Gastronomiebereichen. In Aachen bewertet man den Appell an die niederländischen Nachbarn positiv: „Es stellt eine große Hilfe für die örtlichen Verantwortlichen dar, wenn dadurch weniger Menschen in die Städte kommen“, sagt Sprecherin
Linda Plesch. Die Zahl der Reisebusse von vornherein niedrig zu halten, sei ein probates Mittel, müsste aber im Krisenstab beraten werden. Was den Platz für Gehwege angeht – in beiden Städten sind die Haupteinkaufsstraßen verkehrsberuhigte Fußgängerzonen.
In Köln versucht das Ordnungsamt laut einem Sprecher, „angesichts der Enge bestimmter Einkaufsstraßen in der Innenstadt die dortigen Flächen vor allem am Wochenende zu entzerren, bzw. aus Infektionsschutzgründen
mögliche Ansammlungsgründe und Hindernisse zu entfernen“. Zudem sieht ein für die Vorweihnachtszeit erstmals eingerichtetes Verfahren eine Anmeldung der Busse über ein Buchungssystem und die zentrale Abwicklung des Reisebusverkehrs über den Messeparkplatz P22 vor. „Das Verfahren ermöglicht in Köln lagebedingt auch kurzfristig Kontingentierungen beziehungsweise Stornierungen“, so der Sprecher. Ob des weiteren Parkplätze als Gehweg-Erweiterungen
sinvoll seien, müsse im Einzelfall geprüft werden.
Im nordrhein-westfälischen Einzelhandel setzt man in der Vorweihnachtszeit schon auf die Besucher aus dem Nachbarland. Viele Niederländer kämen nicht nur zum Besuch der Wekhnachtsmärkte nach Deutschland, sondern verbänden den Ausflug mit Shopping-Touren. „Das ist schon ein relevanter Faktor“, sagte eine Sprecherin des Handelsverbandes NRW auf Anfrage unserer Redaktion.