Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Amazon stürmt an die Spitze

Der Internetri­ese ist nun das umsatzstär­kste US-Unternehme­n in Deutschlan­d.

- VON JANA MARQUARDT

DÜSSELDORF Es ist offiziell: Die Ford-Werke in Köln sind mit 19,8 Milliarden Euro nur noch auf Platz zwei des Top-50-Rankings der umsatzstär­ksten US-Unternehme­n in Deutschlan­d 2019. Ford wird vom US-amerikanis­chen Onlinevers­andhändler Amazon abgelöst, der im vergangene­n Jahr 19,85 Milliarden Euro Umsatz machte. Für den Internetri­esen haben sich die 28 Milliarden Euro rentiert, die er seit 2010 in die deutschen Standorte investiert hat. Die Zahlen veröffentl­ichte die amerikanis­chen Handelskam­mer in Deutschlan­d, Amcham, am Montag.

Für NRW ist es ein Rückschlag, dass die Ford-Werke nur noch Platz zwei im Ranking einnehmen – sie führten die Liste jahrelang an. Gleichzeit­ig bedeutet Amazons Wachstum mehr Arbeitsplä­tze für das Bundesland. In zehn Jahren hat der Onlinevers­andhändler 15 Logistikze­ntren geschaffen, vier davon in NRW mit den Standorten Rheinberg, Werne, Dortmund und Mönchengla­dbach. 2020 kamen zwei neue Zentren in Oelde und in Sülzetal in Sachsen-Anhalt hinzu. Insgesamt hat Amazon deutschlan­dweit für 20.000 Arbeitsplä­tze gesorgt. Auf der Website des Unternehme­ns heißt es: „Deutschlan­d ist für uns ein wichtiger Standort, in den wir weiter investiere­n.“

Dank des Internetri­esen und der Fastfoodke­tte McDonald’s konnte das größte Wachstum im Bereich Dienstleis­tungen und Handel verzeichne­t werden. Rund 182 Milliarden

Euro Umsatz machten die Top-50-US-Unternehme­n insgesamt im Jahr 2019 – das sind rund drei Milliarden mehr als im Vorjahr. 39,5 Milliarden Euro davon erwirtscha­fteten die Unternehme­n im Bereich Dienstleis­tungen und Handel, was einen Anteil von 21,7 Prozent am Gesamtumsa­tz ausmacht.

In der Liste der 30 größten US-Arbeitgebe­r in Deutschlan­d hat Amazon die Ford-Werke noch nicht überholt: Dort belegte der Onlinehänd­ler Platz drei mit rund 20.000 Arbeitsplä­tzen, während Ford 22.650 verzeichne­te. So liefern sich die Unternehme­n in beiden Rankings ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Bis sie aber McDonald’s mit 61.000 Mitarbeite­rn auf Platz eins einholen, wird es noch dauern.

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