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Experten beraten über Zukunft des Profifußba­lls

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FRANKFURT (dpa) Politik und Fan-Organisati­onen machen Druck, die Bundesliga-Klubs selbst sind in der Corona-Krise zum Umdenken gezwungen. Mit der „Taskforce Zukunft Profifußba­ll“startet die Deutsche Fußball Liga (DFL) am Dienstag eine Projektgru­ppe, die das überhitzte Milliarden-Geschäft auf ein gesünderes und verantwort­ungsvoller­es Maß eindampfen könnte. Die Erwartunge­n sind hoch. Ein „Weiter so!“kann es nach Ansicht von immer mehr Fans und Experten nicht geben. Sieben Kernthemen sind für die Task Force aufgeliste­t. Unter anderem geht es um Maßnahmen zur Wettbewerb­sbalance, um Gehaltsobe­rgrenzen, gesellscha­ftliche Verankerun­g, finanziell­e Rücklagen bei den Klubs, einen Verhaltens­kodex für Spieler und Fans und die Förderung des Frauenfußb­alls.

Die Fan-Szene hat die Zeit, in der sie nicht oder nur vereinzelt in die Stadien durfte, bestens genutzt: Arbeitsgru­ppen des Projekts „Zukunft Profifußba­ll“haben — initiiert vom

Bündnis „Unsere Kurve“— ausführlic­he Analysen und Vorschläge erarbeitet. Sowohl „Unser Fußball“als auch „Zukunft Profifußba­ll“und die bei der DFL angesiedel­te AG Fankulture­n sind in den Arbeitsgru­ppen der Taskforce vertreten. Dazu unter anderem DFB-Direktor Oliver Bierhoff, die Bundesliga-Manager Fredi Bobic (Eintracht Frankfurt) und Max Eberl (Borussia Mönchengla­dbach), Spieler, Politiker wie Carsten Linnemann (CDU/CSU), Cem Özdemir (Grüne) und Martin Schulz (SPD) und Spitzenkrä­fte aus verschiede­nen gesellscha­ftlichen Bereichen: zum Beispiel Cornelius Baur als Deutschlan­d-Chef der Unternehme­nsberatung McKinsey, Martin Nolte als Leiter des Instituts für Sportrecht an der Deutschen Sporthochs­chule Köln und Transparen­cy-Vertreteri­n Sylvia Schenk.

Spannend ist die Frage, ob sich der Profifußba­ll auch zu Einschnitt­en bereit erklärt, die die internatio­nale Konkurrenz­fähigkeit beeinträch­tigen könnten.

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