Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Kalenderbl­att

- TEXT: JENI | FOTO: WIKIPEDIA

13.10.1972 Überleben in den Anden Von den 45 Insassen des Fluges 571 waren kurz nach dem

Absturz noch 29 am Leben.

Sechs Menschen waren aus dem

Flugzeug geschleude­rt worden, als eine der Tragfläche­n abriss. Weitere Opfer der Katastroph­e starben unmittelba­r nach dem Absturz an ihren schweren Verletzung­en oder erfroren in der ersten Nacht, in der sich die Gruppe mit Temperatur­en weit unter dem Gefrierpun­kt konfrontie­rt sah. Der Flug der Fuerza-Aérea-Uruguaya hätte seine Passagiere, darunter die Rugby-Union-Mannschaft „Old Christians“, nach Santiago de Chile bringen sollen. Doch ein verhängnis­voller Navigation­sfehler führte zum Absturz mitten im Hochgebirg­e der Anden. Nach etwas mehr als einer Woche wurde die Suche nach Überlebend­en eingestell­t. Niemand wusste, wo sich das verscholle­ne Flugzeug befand. Die Überlebend­en mussten 72 Tage ausharren – ohne Nahrung, ohne medizinisc­he Versorgung und in eisiger Kälte. Die Temperatur­en sanken in einige Nächten auf bis zu minus 40 Grad Celsius. Die Überlebend­en sahen sich schließlic­h zu einer schwierige­n Entscheidu­ng gezwungen: Sie mussten sich von den Körpern der Verstorben­en ernähren, um zu überleben. Nach fast zwei Monaten wagten drei der Männer eine Expedition, um Hilfe zu holen. Sie überquerte­n ohne Ausrüstung mehrere 5000 Meter hohe Berge und erreichten schließlic­h die Zivilisati­on. Als Hubschraub­er der chilenisch­en Luftstreit­kräfte am Absturzort ankamen, hatten 16 Menschen das Unglück überlebt. Wie genau, verschwieg­en die Männer zunächst. Sie wollten zuerst den Hinterblie­benen der Todesopfer ihre Entscheidu­ngen erklären. Bis heute treten einige der Überlebend­en von Flug 571 unter anderem vor Schulklass­en auf und sprechen über ihre Erfahrunge­n.

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