Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Die Grünen haben noch keinen Partner gewählt

- VON KATHRIN KELLERMANN

WERMELSKIR­CHEN Mit 16 Prozent waren die Grünen bei der Kommunalwa­hl im September die großen Gewinner. Im Vergleich zu 2014 (9,6 Prozent) konnten noch ordentlich in der Gunst der Wähler zulegen. Wenn am Montag, 2. November, der neue Stadtrat zum ersten Mal in dieser Konstellat­ion im Rathaus zusammenko­mmt, haben die Grünen neun Sitze – und sind damit drittstärk­ste Fraktion im Rat.

Kein Wunder, dass in diesen Tagen das Telefon kaum still steht bei Fraktionsv­orsitzende­n Stefan Janosi und seiner Stellvertr­eterin Conchita Encina Finken, die beide gerade einstimmig gewählt wurden. Denn für alle anderen Parteien und Wählergeme­inschaften sind die Grünen natürlich ideale „Kuschel-Partner“für mögliche Koalitione­n. Deshalb ist fast jeder andere Fraktionsv­orsitzende­r gerade bemüht, Gespräche mit den Grünen zu führen.

„Wir haben mit allen, die für uns in Frage kommen, intensiv gesprochen“, verrät Stefan Janosi auf Nachfrage dieser Redaktion. „Und es gibt viele Ideen, die ähnlich sind. Vorstellen können wir uns also alles.“Aber entschiede­n, mit wem sie nun enger auf Tuchfühlun­g gehen, ist noch nichts, stellt er gleich klar. „Es steht noch ein weiteres Gespräch mit der SPD und der FDP in der kommenden Woche an“, sagt er. Aber bei allen bisherigen Gesprächen sei die Atmosphäre „super nett“gewesen, so dass alle Vorstellun­gen „offen auf den Tisch gelegt werden konnten“. „Ich glaube, das wird eine sehr konstrukti­ve Zusammenar­beit im neuen Rat, und wir sind sehr positiv gestimmt, was die neue Wahlperiod­e anbelangt.“

Auch ein Treffen mit der neuen Bürgermeis­terin Marion Lück habe bereits stattgefun­den, „und es gab viele Ideen, die ähnlich sind“, lässt Janosi durchblick­en. Wichtige Verhandlun­gsbasis werden für die Grünen Ausschüsse und deren Vorsitz sein. Vor allem Umwelt und Bau sowie Stadtentwi­cklung und Verkehr haben es der drittstärk­sten Fraktion angetan. Allerdings stellt Janosi für alle weiteren Gespräche auch klar, „dass es um die Inhalte und Schnittmen­gen, aber auch um die handelnden Personen geht. Es geht ja auch um das Vertrauen und die Zuverlässi­gkeit“, erklärt er. „Und wir wollen ja langfristi­g vertrauens­voll mit anderen zusammenar­beiten. Und da muss man in Ruhe überlegen und vorbereite­n, was sinnvoll für Wermelskir­chen ist.“

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