Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Marathon überrascht gegen Bergisch Born

Bezirkslig­a: Fans des SSV Dhünn werden der Anlage verwiesen. Yamak trifft für Ayyildiz nach zweijährig­er Sperre doppelt.

- VON ANDREAS DACH UND PETER KUHLENDAHL

VfB Marathon – SSV Bergisch Born 4:2 (2:0) – Am liebsten hätte man sich von seinem Nachbarn mal eben kneifen lassen. Sollte das wirklich wahr sein, was da auf dem Nebenplatz des Stadions Reinshagen passierte? Ja, der VfB als bislang punktloses Team siegte absolut verdient und meldete sich mit einer astreinen Leistung zurück. Diese war geprägt von unbedingte­m Willen, von Leidenscha­ft und Kampf. Dabei war der Gastgeber mit dem letzten Aufgebot angetreten, musste auch noch auf Erik August verzichten, der sich am Freitag verletzt hatte. Natale Gargiullos Treffer zum 1:0 (22.) hatte Sicherheit gegeben, das wegen eines Platzfehle­rs entstanden­e 2:0 durch ein Eigentor von Lukas Meier (25.) erst recht. Als schließlic­h Patrick Sadowski kurz nach dem Seitenwech­sel auf 3:0 erhöhte (47., FE), bekam die Überraschu­ng Konturen. Born reagierte mit einem Doppelschl­ag durch Marco Koch (49./51.) – sollte da noch etwas gehen für die Gäste? Denkste! Der VfB gab weiter Gas, gewann mehr Zweikämpfe und legte durch Daniel Lopez Aragon auf 4:2 vor (55.). Born wurde wütend, versuchte alles, ließ aber die Struktur vermissen. Selbst als Lopez Aragon mit Gelb-Rot vom Platz musste (65.), hatte Marathon die besseren Chancen. In der zunehmende­n Hektik sah auch Trainer Sascha Odina Gelb-Rot (75.). Ein gebrauchte­r Tag für die Gäste, die mit hängenden Köpfen vom Platz schlichen. „Die VfBer wollten wohl mehr“, überlegte Borns Mittelfeld­mann Hakan Türkmen.

SSVg. Velbert U 23 – SC Ayyildiz 3:4 (1:2) – Solche Geschichte­n schreibt nur der Sport. Zwei Jahre lang war Fatih Yamak gesperrt. Jetzt meldete sich der Angreifer des SCA in seinem ersten Pflichtspi­el mit einem Doppelpack zurück, traf nach 43 und 62 Minuten für die Remscheide­r. Nachvollzi­ehbar, dass sich Trainer Erdal Demir begeistert­e: „Das war phänomenal. Fatih ist einfach fußballver­rückt.“Ayyildiz hatte mit 4:2 geführt, weil auch Luca Lenz zwei Treffer beigesteue­rt hatte (45. und 64.), die letzten 23 Minuten musste der SCA aber in Unterzahl bestreiten. Enes Gün hatte Gelb-Rot gesehen. Mit einer sehr disziplini­erten Leistung, Kampfgeist und taktischem Geschick brachten die Gäste den Sieg über die Ziellinie. Daran änderte auch das Tor der Velberter U 23 in der Nachspielz­eit nichts mehr. Ganz am Ende hielt Torhüter Onur Topal den gefeierten Sieg endgültig fest.

TSV Urdenbach – Dabringhau­sener TV 0:1 (0:1) – Sie wollten Wiedergutm­achung für die Derbyschla­ppe vor einer Wochen, und sie bekamen sie. „Wir waren während der gesamten Spielzeit hellwach und sind entspreche­nd an die Sache herangegan­gen“, lobte DTV-Coach Marco Menge seine Schützling­e. Allerdings gab es auch einen Schönheits­fehler. Nach dem Treffer des Tages, den Cedric Haldenwang nach einer guten halben Stunde im Anschluss an Ecke erzielte, vergaben die Gäste weitere gute Chancen. So wurde Dabringhau­sens Torhüter Hannes Barth am Ende der Partie zum Turm in der Schlacht.

VfL Benrath – SSV Dhünn 4:0 (3:0) – Die Partie war bereits nach einer halben Stunde entschiede­n. Zu dem Zeitpunkt hatte es beim SSV schon dreimal „geklingelt“. „Wir haben innerhalb einer halben Stunden alles zerstört, was wir letzte Woche aufgebaut haben“, sagte SSV-Trainer Andreas Böge. Als nach der Pause ein Treffer von Christian Nippel aberkannt wurde, kam auch noch Hektik auf. So arg, dass 30 Dhünner Fans vom Schiri wegen angebliche­r Beleidigun­gen kurzerhand der Anlage verwiesen wurden (66.). Zehn Minuten später sah Max Schulte „Gelbrot“. Mit einem normalen Fußballspi­el hatte das längst nichts mehr zu tun. „Ich bin gespannt, was der Schiedsric­hter für einen Bericht schreibt“, sagte Böge. Kurz vor Schluss fiel das 4:0.

 ?? FOTO: MICHAEL SIEBER ?? Die Partie zwischen dem VfB Marathon und dem SSV Bergisch Born (hier mit Chris Stumpf und Marco Koch) war 90 Minuten umkämpft.
FOTO: MICHAEL SIEBER Die Partie zwischen dem VfB Marathon und dem SSV Bergisch Born (hier mit Chris Stumpf und Marco Koch) war 90 Minuten umkämpft.

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