Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Marathon überrascht gegen Bergisch Born
Bezirksliga: Fans des SSV Dhünn werden der Anlage verwiesen. Yamak trifft für Ayyildiz nach zweijähriger Sperre doppelt.
VfB Marathon – SSV Bergisch Born 4:2 (2:0) – Am liebsten hätte man sich von seinem Nachbarn mal eben kneifen lassen. Sollte das wirklich wahr sein, was da auf dem Nebenplatz des Stadions Reinshagen passierte? Ja, der VfB als bislang punktloses Team siegte absolut verdient und meldete sich mit einer astreinen Leistung zurück. Diese war geprägt von unbedingtem Willen, von Leidenschaft und Kampf. Dabei war der Gastgeber mit dem letzten Aufgebot angetreten, musste auch noch auf Erik August verzichten, der sich am Freitag verletzt hatte. Natale Gargiullos Treffer zum 1:0 (22.) hatte Sicherheit gegeben, das wegen eines Platzfehlers entstandene 2:0 durch ein Eigentor von Lukas Meier (25.) erst recht. Als schließlich Patrick Sadowski kurz nach dem Seitenwechsel auf 3:0 erhöhte (47., FE), bekam die Überraschung Konturen. Born reagierte mit einem Doppelschlag durch Marco Koch (49./51.) – sollte da noch etwas gehen für die Gäste? Denkste! Der VfB gab weiter Gas, gewann mehr Zweikämpfe und legte durch Daniel Lopez Aragon auf 4:2 vor (55.). Born wurde wütend, versuchte alles, ließ aber die Struktur vermissen. Selbst als Lopez Aragon mit Gelb-Rot vom Platz musste (65.), hatte Marathon die besseren Chancen. In der zunehmenden Hektik sah auch Trainer Sascha Odina Gelb-Rot (75.). Ein gebrauchter Tag für die Gäste, die mit hängenden Köpfen vom Platz schlichen. „Die VfBer wollten wohl mehr“, überlegte Borns Mittelfeldmann Hakan Türkmen.
SSVg. Velbert U 23 – SC Ayyildiz 3:4 (1:2) – Solche Geschichten schreibt nur der Sport. Zwei Jahre lang war Fatih Yamak gesperrt. Jetzt meldete sich der Angreifer des SCA in seinem ersten Pflichtspiel mit einem Doppelpack zurück, traf nach 43 und 62 Minuten für die Remscheider. Nachvollziehbar, dass sich Trainer Erdal Demir begeisterte: „Das war phänomenal. Fatih ist einfach fußballverrückt.“Ayyildiz hatte mit 4:2 geführt, weil auch Luca Lenz zwei Treffer beigesteuert hatte (45. und 64.), die letzten 23 Minuten musste der SCA aber in Unterzahl bestreiten. Enes Gün hatte Gelb-Rot gesehen. Mit einer sehr disziplinierten Leistung, Kampfgeist und taktischem Geschick brachten die Gäste den Sieg über die Ziellinie. Daran änderte auch das Tor der Velberter U 23 in der Nachspielzeit nichts mehr. Ganz am Ende hielt Torhüter Onur Topal den gefeierten Sieg endgültig fest.
TSV Urdenbach – Dabringhausener TV 0:1 (0:1) – Sie wollten Wiedergutmachung für die Derbyschlappe vor einer Wochen, und sie bekamen sie. „Wir waren während der gesamten Spielzeit hellwach und sind entsprechend an die Sache herangegangen“, lobte DTV-Coach Marco Menge seine Schützlinge. Allerdings gab es auch einen Schönheitsfehler. Nach dem Treffer des Tages, den Cedric Haldenwang nach einer guten halben Stunde im Anschluss an Ecke erzielte, vergaben die Gäste weitere gute Chancen. So wurde Dabringhausens Torhüter Hannes Barth am Ende der Partie zum Turm in der Schlacht.
VfL Benrath – SSV Dhünn 4:0 (3:0) – Die Partie war bereits nach einer halben Stunde entschieden. Zu dem Zeitpunkt hatte es beim SSV schon dreimal „geklingelt“. „Wir haben innerhalb einer halben Stunden alles zerstört, was wir letzte Woche aufgebaut haben“, sagte SSV-Trainer Andreas Böge. Als nach der Pause ein Treffer von Christian Nippel aberkannt wurde, kam auch noch Hektik auf. So arg, dass 30 Dhünner Fans vom Schiri wegen angeblicher Beleidigungen kurzerhand der Anlage verwiesen wurden (66.). Zehn Minuten später sah Max Schulte „Gelbrot“. Mit einem normalen Fußballspiel hatte das längst nichts mehr zu tun. „Ich bin gespannt, was der Schiedsrichter für einen Bericht schreibt“, sagte Böge. Kurz vor Schluss fiel das 4:0.