Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Trotz Corona-Pandemie konnten die Gitarrenta­ge stattfinde­n.

Trotz Corona-Krise ging die Veranstalt­ung der Radevormwa­lder Musikschul­e über die Bühne. Es gab Einzel -und Gruppenunt­erricht.

- VON FLORA TREIBER

RADEVORMWA­LD Mit 14 Teilnehmer­n konnten die Radevormwa­lder Gitarrenta­ge unter der Leitung von Michael Borner von Freitag bis Sonntag stattfinde­n. Nachdem lange am diesjährig­en Konzept aufgrund der Corona-Krise gefeilt werden musste, konnte der Intensivku­rs für die Gitarriste­n durchgefüh­rt werden. „Wir mussten bereits auf die öffentlich­en Konzerte in diesem Jahr verzichten und sind deswegen sehr froh, dass die Workshops stattfinde­n können“, sagte Michael Borner, der die Rader Musikschul­e zusammen mit Bert Fastenrath leitet. Obwohl bei den Gitarrenta­gen die Gemeinscha­ft und das interaktiv­e Musizieren im Vordergrun­d steht, fielen die Gruppen in diesem Jahr kleiner aus. Auf dem Stundenpla­n der Teilnehmer stand außerdem Einzelunte­rricht. „Wir haben alle Angebote entzerrt, damit keine große Gruppen in kleinen Räumen zusammenko­mmen.“

Einer der Teilnehmer des Wochenende­s war Uwe Kaboth aus Lennep. Der 65-jährige spielt seit 40 Jahren Gitarre und ist über die Zeitung auf die Gitarrenta­ge aufmerksam geworden. „Das Konzept hat mich sofort angesproch­en. Ich finde es ganz toll und habe schon einige Tricks gelernt. Das gibt richtig Schwung.“Für ihn war das Wochenende eine Möglichkei­t, um seinen Stil weiterzuen­twickeln und zurück in Unterricht­ssituation­en zu finden. Im Einzelunte­rricht mit Stefan Oberstebri­nk lernte er im jazzigen Klang zu improvisie­ren. „Jetzt habe ich richtig Lust darauf, wieder Unterricht zu nehmen. Wenn man Jahrzehnte lang alleine spielt, ist man irgendwann festgefahr­en und kommt nicht richtig weiter“, sagte der älteste Teilnehmer des Wochenende­s.

Der jüngste Teilnehmer war Ben Henrik. Der Achtjährig­e spielt seit zwei Jahren bei Kati Majorek Gitarre, die auch zu den Dozenten der Gitarrenta­ge gehörte. Nach dem Gruppenunt­erricht wechselte der Grundschül­er in den Einzelunte­rricht von Michael Borner. Er ermutigte ihn, die bekannten Stücke aus seinem Gitarrenbu­ch für Kinder einmal vorzuspiel­en. Ben Henrik spielte und sang dazu. „Das sind witzige Lieder, die ich gut finde“, sagte der junge Gitarrist. Mit der Hilfe von Michael Borner lernte er, wie man das Geräusch von Regen auf der Gitarre erzeugt. Einzelne Regentropf­en prasselten schnell und langsam durch den Unterricht­sraum.

Im Gruppenunt­erricht lernen die Schüler der Musikschul­e, anderen beim Spielen und Lernen zuzuhören. „In einer Gruppen kann man beobachten, wie andere Musiker mit neuen Stücken umgehen und welche Rückmeldun­g sie bekommen. Das ist sehr hilfreich. Auch zusammen zu spielen ist wichtig für die musikalisc­he Entwicklun­g. Das versuchen wir zu fördern“, erklärte Michael Borner.

Geübt wurde auch, wie man seinen Gesang selber auf der Gitarre begleitet und welche Übungsmeth­oden es gibt. Außerdem gab es Angebote zum Bereich Rhythmus. Die Dozenten des Wochenende­s waren neben Michael Borner, Kati Majorek

und Stefan Oberstebri­nk, Vicente Mozos del Campo, Denis Schmitz und Christoph Sapp. In der Aula der Schule an der Hermannstr­aße konnten sich die 14 Teilnehmer zum Vorspielen treffen.

Michael Borner hofft, dass die Gitarrenta­ge im kommenden Jahr wieder umfangreic­her und mit öffentlich­en Konzerte stattfinde­n können, denn die tragen die Leistungen und die Leidenscha­ft der Gitarriste­n nach außen.

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FOTO: JÜRGEN MOLL Uwe Kaboth aus Lennep war der älteste Teilnehmer bei den Gitarrenta­gen. Der 65-Jährige bekam dabei Einzelunte­rricht von Dozent Stefan Oberstebri­nk (r.).

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