Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

So machen Sie Ihr Auto winterfest

Um sicher durch die dunkle Jahreszeit zu kommen, empfiehlt sich ein gründliche­r Check für den Wagen. Insbesonde­re auf die Batterie, die im Herbst und Winter häufig Probleme verursache­n kann, sollte dabei geachtet werden.

- VON VIKTOR MARINOV

MÜNCHEN Die Tage werden kürzer, die Lichtverhä­ltnisse schlechter, die Straße ist immer häufiger nasser oder sogar vereist. Im Herbst und Winter müssen sich Autofahrer den Wetterbedi­ngungen anpassen. Es kommt aber nicht nur auf die Konzentrat­ion an, sondern auch auf die Funktionsf­ähigkeit des Wagens. Um Unfälle und Pannen zu vermeiden, ist gerade jetzt die richtige Wartung wichtig. Worauf müssen Autofahrer achten, um sicher durch Herbst und Winter zu kommen? Ein Überblick.

Die Batterie 42 Prozent aller Unfälle verursacht die Batterie laut der aktuellen Pannenstat­istik des Allgemeine­n Deutschen Automobil-Clubs (ADAC). In der kalten Jahreszeit ist sie noch anfälliger für Pannen als sonst schon. „Vor allem am Montag nach dem ersten wirklich kalten Wochenende bleiben viele Autofahrer liegen“, weil die Batterie am Morgen nach zwei Tagen in der Kälte ihren Dienst versagt, heißt es vom ADAC. Wenn der Motor auch schon bei milden Temperatur­en langsam zündet, sollte man vor der ersten großen Kältewelle in die Werkstatt fahren. Ist der Energiespe­icher auch noch älter, empfiehlt sich die Überprüfun­g vom Fachmann umso mehr. Der größte Anstieg der Zahl der Defekte bei der Batterie erfolge zwischen dem fünften und sechsten Jahr, so der ADAC. Das entspreche der durchschni­ttlichen Lebensdaue­r einer Zwölf-Volt-Bordbatter­ie.

Die Reifen Winterreif­en können gerade bei Schnee den Bremsweg nach Angaben des ADAC um bis zu 50 Meter verkürzen. Wer mit 100 Stundenkil­ometern mit Sommerreif­en auf Schnee bremst, benötigt bis zu 190 Meter, um das Fahrzeug zum Stehen zu bringen. Mit Winterreif­en sind es nur bis zu 140 Meter. Es lässt sich leicht überprüfen, ob die Reifen gut in Schuss sind: Mit dem silbernen Rand einer Zwei-Euro-Münze lässt sich die empfohlene Profiltief­e von mindestens vier Millimeter­n leicht nachmessen. Wenn der Rand der Münze komplett im Reifenprof­il verschwind­et, kann man losfahren. Neben der Profiltief­e ist auf Beschädigu­ngen zu achten: Bei Schäden oder Rissen muss der Reifen ausgetausc­ht werden. Außerdem sollte er nicht älter als sieben Jahre sein.

Eine oft zitierte Faustregel für den Reifenwech­sel lautet „von O bis O“. Von Oktober bis Ostern sollten Autos demnach mit Winterreif­en oder Allwetterr­eifen unterwegs sein. Die Faustregel hat jedoch keine rechtliche Relevanz. In Deutschlan­d gilt die sogenannte situative Winterpfli­cht:

Die Winterreif­en müssen erst dann aufgezogen werden, wenn draußen winterlich­e Straßenver­hältnisse herrschen, also Glatteis, Schneeglät­te, Schneemats­ch, Eisoder Reifglätte. Damit es beim ersten Frost keine böse Überraschu­ng gibt, sollte spätestens jetzt der Reifenwech­sel vorgenomme­n werden. Das Licht Entscheide­nd für gute

Sicht in der dunklen Jahreszeit ist eine gut funktionie­rende Beleuchtun­g. Nach Angaben des ADAC ist diese bei mehr als der Hälfte der Fahrzeuge defekt oder funktionie­rt nur fehlerhaft. Dabei ist die Wahrschein­lichkeit, nachts zu verunglück­en, wesentlich höher als tagsüber. Wie bei den Reifen lässt sich auch das Licht ohne besondere Fachkenntn­isse überprüfen: Für die hinteren Lichter einfach rückwärts vor eine helle Wand fahren. Beim Bremslicht soll ein roter Lichtschei­n auf der Wand zu sehen sein, beim Rückwärtsg­ang zwei weiße Lichtpunkt­e. Bei angeschalt­eter Nebelschlu­ssleuchte sollte man zusätzlich einen oder zwei helle rote Flecken sehen. Stand-, Abblend- und Fernlicht lassen sich auch so überprüfen, dafür einfach das Fahrzeug umdrehen und es mit wenigen Metern Abstand mit der Front zur Wand stellen.

Das Auswechsel­n von defekter Beleuchtun­g sollte am besten eine Fachkraft übernehmen, vor allem bei Abblend-, Fern- und Nebellicht. Bereits eine kleine Verschiebu­ng kann dazu führen, dass der Scheinwerf­er blendet oder deutlich an Reichweite verliert.

Der Frostschut­z In der Kühleranla­ge sollte die Flüssigkei­t bis mindestens minus 25 Grad Celsius schützen. Das lässt sich schnell an der Tankstelle oder in der Werkstatt kontrollie­ren. Sollte der Kühlwasser­stand unter die Markierung gesunken sein, sollte man die Ursache in der Werkstatt prüfen lassen. Im Extremfall kann ein zu geringer Frostschut­z in der Kühleranla­ge zum Motorschad­en führen. Beim Wischerwas­ser-Frostschut­z verbessert sich die Wischleist­ung durch die Verwendung von speziellen Scheibenre­inigern – sie schützen nicht nur vor Frost, sondern lösen auch Verschmutz­ungen bei niedrigen Temperatur­en.

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FOTO: ANDREAS FRANKE/DPA Die Profiltief­e der Reifen lässt sich mit dem Rand einer Zwei-Euro-Münze nachmessen.

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