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Neuregelung der Fernsehkosten stößt auf viel Kritik
BERLIN (dpa) Im Streit um die Pflicht für Mieter, Fernsehanschlüsse über die Nebenkosten zu zahlen, macht sich der Deutsche Mieterbund (DMB) für eine Änderung der Regierungspläne stark. Bei der sogenannten Umlagefähigkeit müssen Mieter Kosten für Fernsehzugänge zahlen – selbst wenn sie das nicht wollen. Die Regierung will diese Umlagefähigkeit abschaffen, damit jeder Haushalt künftig eine Wahlfreiheit hat. Der Mieterbund plädiert dafür, die Umlagefähigkeit grundsätzlich beizubehalten. Unzufriedene Mieter sollten jedoch die Möglichkeit bekommen, von den Kosten befreit zu werden, sagte DMB-Chef Lukas Siebenkotten. „Dann hätten alle Mieter tatsächlich die Wahl, vom wem sie TV und Internet beziehen wollen.“Experten sind skeptisch. „Die niedrigen Preise gibt es ja nur, weil alle mitmachen – je mehr aussteigen, desto teurer würde es“, sagte der Düsseldorfer Volkswirt Justus Haucap. Der Professor war einst Chef der Monopolkommission, der die Umlagefähigkeit zuvor ein Dorn im Auge war.