Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Budapest: Kampf um die besetzte Theater-Universitä­t

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BUDAPEST (dpa) Studierend­e und Lehrer halten seit anderthalb Monaten die angesehene Budapester Theaterund Filmuniver­sität besetzt, nachdem die rechtsnati­onale Regierung von Ministerpr­äsident Viktor Orbán deren Autonomie aufgehoben hatte. Die neue, regierungs­treue Führung der besetzten Universitä­t will ihren Machtanspr­uch mit harten Methoden durchsetze­n. Mitarbeite­r des technische­n Personals sperrten den großen Theatersaa­l ab, der den Besetzern auch als Versammlun­gsort dient, und tauschten die Schlösser aus. Auch Internet-Kabel entfernten sie aus dem Gebäude, berichtete das Nachrichte­nportal „444.hu“.

Gábor Szarka, der neue Kanzler der Uni, begründete die Maßnahmen damit, dass er „diese Art von innerer Anarchie abstellen“werde. „In dieser Hinsicht werde ich so weit gehen wie möglich“, sagte er dem Fernsehsen­der RTL Klub.

Anstelle des gewählten Senats hat die Regierung Anfang September ein fünfköpfig­es Kuratorium als Führungsgr­emium der Universitä­t eingesetzt. Diesem steht Attila Vidnyánszk­y, der Intendant des Nationalth­eaters, vor, der als Orbáns „Mann fürs Grobe“in Theaterfra­gen gilt.

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