Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Hospiz soll im Frühjahr 2022 eröffnen
Der Förderverein Christliches Hospiz hat von der Stadt in Bergisch Born ein 8000 Quadratmeter großes Grundstück gepachtet.
REMSCHEID Für zunächst 30 Jahre hat der Förderverein Christliches Hospiz Bergisches Land das Grundstück an der Bornefelder Straße 50 in Bergisch Born von der Stadt gepachtet. Dort soll in den nächsten Monaten das Hospiz gebaut werden, in denen Menschen aus Remscheid, Wermelskirchen, Hückeswagen und Radevormwald ihre letzten Tage verbringen können. „Ich denke, im April 2022 können hier die ersten Bewohner einziehen“, sagt Andreas Holthaus, Vorsitzender des Hospizvereins. Es hänge auch davon ab, wie schnell der Bauantrag von der Stadt bearbeitet wird. Für das Grundstück liegt ein Bebauungsplan vor. Die Finalisierung des Pachtvertrags hat sich so lange herausgezögert, weil es schwierig war, Gutachter zu bekommen, hieß es.
Das Grundstück umfasst eine Fläche von etwa 8000 Quadratmetern. 4000 Quadratmeter werden als Bauland ausgewiesen. Das Gebäude verteilt sich auf 900 Quadratmeter. „Die Bewohner werden einen schönen Ausblick ins Grüne haben“, sagt Architekt Daniel Wiedenkeller vom Büro Edelhoff & Reska. Den Lärm der Straße wollen die Bauherrn durch zwei Maßnahmen eindämmen: Ein Schutzwall aus Erde soll den Verkehrslärm mildern. Außerdem wollen die Betreiber beantragen, die Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Kilometern auf der Bornefelder Straße bis zum Hospiz auszudehnen.
Der Förderverein Christliches Hospiz Bergisches Land, die Diakoniestation Wermelskirchen und der Caritasverband Remscheid betreiben das Hospiz gemeinsam. Die entsprechenden Gesellschafterverträge sind unterschrieben, die Aufgabenverteilung ist geklärt: Die Diakoniestation Wermelskirchen mit Peter Siebel als Geschäftsführer organisiert den medizinisch, pflegerischen Betrieb, die Caritas Remscheid hilft bei der Betreuung durch ehrenamtliche Mitarbeiter und der Förderverein bürgt dafür, fünf Prozent der Betriebskosten zu übernehmen. „Wir sind sehr zufrieden, dass wir uns hier engagieren können. Ein ökumenisches Hospiz ist im Erzbistum Köln einmalig“, sagt Markus Hoymann, Vorstand der Caritas Remscheid.
Die Baupläne haben im Vergleich zum Entwurf nur kleine Veränderungen erfahren. Die Bauherrn haben sich für die große Variante mit zehn Zimmern entschieden. Zunächste waren nur acht vorgesehen. Das Hospiz soll die Atmosphäre eines Ferienbungalows ausstrahlen. Berechnungen der Diakonie Wermelskirchen zufolge entstehen dort 20 neue Arbeitsplätze. 95 Prozent der Betriebskosten übernimmt die Krankenkasse. Holthaus rechnet mit einer jährlichen Lücke von 75.000 Euro. Das werde kein Problem sein, betonte der Vereinsvorsitzende immer wieder. Die Zuversicht zieht er aus den bisherigen Aktionen. 3500 Spender hätten 2,1 Millionen Euro dem Verein für das Versprechen anvertraut, ein Hospiz zu bauen. Und auch die jüngste Spendengala am 1. November vor einem Jahr hätte gezeigt, wie hoch die Bereitschaft bei der Bevölkerung sei, ein Hospiz zu unterstützen. Auf Unterstützung durch die Remscheider Industrie hofft Holthaus auch beim Bau. „Vielleicht finden wir Unternehmen, die uns die Heizungsanlage als Spende einbauen wollen“, sagt Andreas Holthaus.
Das Geld für die Inneneinrichtung kam auch über Spenden zusammen. Auf Möbel eines schwedischen Möbelhauses kann man in diesem Fall nicht zurückgreifen. Eine hochwertige und spezielle Möblierung sei notwendig, die jede Krankenhausatmosphäre vermeidet. „Acht Zimmer sind eingerichtet“, sagt Holthaus.
Für 30 Jahre ist die Pacht festgelegt, mit der Option auf weitere 30 Jahre.
„Vielleicht finden wir Unternehmen, die uns die Heizungsanlage als Spende einbauen wollen“
Andreas Holthaus Hospiz-Vereinsvorsitzender