Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Schwebebahn soll im August wieder fahren
Aktuell bessern die Wuppertaler Stadtwerke die 26 Kilometer lange Fahrschiene am Gerüst aus.
Die Wuppertaler Stadtwerke ( WSW ) haben in dieser Woche mit der Instandsetzung der Fahrschiene am Schwebebahngerüst begonnen. Behoben werden immer wieder auftretende Schäden und solche, die mit dem aktuellen Radproblemen zu tun haben. An mehreren Stellen der insgesamt 26 Kilometer langen Schiene haben sich Unebenheiten gebildet, die jetzt abgeschliffen werden. Sind die Schäden zu gravierend, muss das Schienenstück komplett ausgetauscht werden.
Mängel sind vor allem an den Bereichen am Gerüst aufgetreten, an denen zwei Schienenteile miteinander verschweißt sind. An diesen sogenannten Schweißstößen bilden sich mit der Zeit Überhöhungen, die regelmäßig geglättet werden müssen. Da ein Schienenteil eine Länge von 18 Metern misst, befindet sich alle 18 Meter auf der Strecke ein Schweißstoß. Ausgebessert werden müssen nur einige Hundert, die Prozedur dauert nur wenige Minuten.
„Die Überhöhungen an den Schweißstößen sind nicht gefährlich, aber laut“, erklärt Ralf Seeberger, Werkstattmeister der Schwebebahngerüstbauwerkstatt an der Gutenbergstraße. Erhebungen an den Schweißstößen führen zu dem typischen „Klack Klack Klack“-Geräusch der Schwebebahn. Je weniger überhöhte Schweißstöße, desto leiser schwebt die Bahn.
Die schwebebahnfreie Zeit in den vergangenen zwei Monaten haben die Stadtwerke bereits für die turnusmäßige Wartung der Stromschiene, der Weichenanlagen und der Fahrschienendilatationen genutzt. Dilatationen sollen die Längenausdehnungen des Stahls bei Temperaturschwankungen ausgleichen: Die Enden zweier Schienenstücke laufen hier jeweils in dünne Zungen aus, die nebeneinander liegen.
Besonders an diesen empfindlichen Schienenabschnitten haben die ungleichmäßig abgenutzten Räder der neuen Schwebebahnen Schäden verursacht. „Die Räder hämmern überall auf die Schiene, aber hier bilden sich besonders schnell Ausbrüche, die zu Rissen und im schlimmsten Fall zum Abbruch der Zunge an der Schiene führen können. Das wäre ein Sicherheitsproblem, im Extremfall könnte ein Wagen entgleisen“, erläutert Seeberger. Vorgekommen ist das aber noch nicht. Einmal im Jahr werden die Fahrschienendilatationen gewartet, die entstandenen Schäden sind rechtzeitig aufgefallen.
Ebenfalls bereits behoben wurden Mängel an den Sicherungseinrichtungen auf dem Gerüst, also an Streben, die entlang des Gerüstes laufen, sowie an Gitterrosten, die als Gehbelag verlegt sind. Derweil wird in der Schwebebahnwerkstatt in Vohwinkel alles daran gesetzt, den Ursachen für den atypischen Verschleiß der neuen Räder auf den Grund zu gehen, sodass die Schwebebahn im Optimalfall im August 2021 ihren Regelfahrbetrieb wieder aufnehmen kann.