Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Zwischen Kirchen und Krimi
Eines meiner Lieblingsthemen ist die Geschichte der Kirchen. Da kann ich mich in kleine Aufsätze oder dicke Lehrbücher vertiefen und vergesse schnell die Zeit. Bald ergeben sich aus Hinweisen in einem Aufsatz Rückfragen und ich versuche, tiefer in die Materie einzudringen. Aktuell entdecke ich meine Unkenntnis über die Weimarer Republik und den Weg der Kirchen in der Zeit zwischen den Kriegen – eine spannende Zeit, mit vielen Verweisen auf die Gegenwart. Schreckliche Sätze entdeckt man bei einem kurzen Blick auf die Kriegspredigten im Ersten Weltkrieg. Ich brauche dazu Ruhe, bequeme Sitzmöbel und vor allem Zeit, die es ermöglicht, den Pfaden zu folgen und zu sehen, wo man herauskommt. Ich greife auch gerne zu einem historischen Krimi oder auch mal zu einem Hörbuch. Zuletzt las ich eher zufällig „Die Tinktur des Todes“von Ambrose Perry. Das ist ein Ausflug in das Edinburgh des 19. Jahrhunderts und zu den Anfängen der Nutzung von Äther und Chloroform in der Medizin. Teilweise schaurig, aber fesselnd.
Ein wenig fehlt bei diesen „Ausflügen“die wirkliche Bewegung. Es braucht es gelegentlich den Ausgleich zum Beispiel beim Beschneiden der Büsche im Garten oder bei einem Rundgang durch die Stadt und über den Friedhof. Sicher werden es die Umstände irgendwann auch wieder erlauben, weitere Kreise zu ziehen. Im Moment sind die Ausflüge eher virtueller oder geschichtlicher Art.
SUPERINTENDENT IM RUHESTAND
WNKUWG-FRAKTIONSVORSITZENDER