Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Kalenderblatt
19.10.1842
Ludwig I., König von Bayern, galt als Förderer der Künste.
Der Monarch war Philhellene – ein glühender Verehrer des antiken Griechenlands. In seine Regierungszeit fiel nicht nur die Gründung zahlreicher Kunstsammlungen, sondern auch die weitgehende Umgestaltung seiner Residenzstadt München. Unter anderem gab er den Königsplatz mit Glyptothek, Propyläen und Antikensammlung in Auftrag, der noch heute an antike griechische Tempelanlagen erinnert. Auch die Ruhmeshalle auf der Theresienwiese und das Siegestor in München gehen auf das Konto des Königs, der von 1825 bis 1848 regierte. Außerhalb Münchens verantwortete der König zwei monumentale Denkmäler: die Walhalla bei Regensburg und die Befreiungshalle auf dem Michelsberg bei Kelheim. Beide Bauten befinden sich an der Donau. Einen Tag, nachdem Ludwig mit seiner Frau Theresia die Eröffnung der Walhalla gefeiert hatte, begab sich das Königspaar noch Kelheim. Dort wurde am 19. Oktober 1842 der Grundstein für die Halle gelegt, die an die Schlachten der Befreiungskriege von 1813 bis 1815 erinnern sollte. Die Rundhalle ist 45 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 29 Meter. Im Inneren betritt der Besucher einen gigantischen Kuppelraum, im den 34 Siegesgöttinnen 17 goldene Schilde halten, auf denen jeweils an einen Kampf oder eine Schlacht der Kriege gegen Napoleon erinnert wird. Weitere Inschriften nennen berühmte Feldherren der Kriege sowie die Namen eroberter Festungen. An der Außenseite der Halle stehen 18 Kolossalstatuen auf Strebepfeilern – sie sollen die verschiedenen Volksstämme darstellen, die an den Schlachten beteiligt waren. Die Bauarbeiten dauerten 21 Jahre, dann wurde das Nationaldenkmal bei Kelheim eröffnet