Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Konfetti fliegt nur im kleinen Kreis

Lenneper Karnevalsg­esellschaf­t hat wegen der ungewissen Corona-Entwicklun­g alle für Februar geplanten Veranstalt­ungen abgesagt.

- VON WOLFGANG WEITZDÖRFE­R

LENNEP Corona wird bisweilen auch als „großer Gleichmach­er“bezeichnet. Das liegt natürlich daran, dass die Auswirkung­en des Virus, beziehungs­weise der Maßnahmen zu seiner Eindämmung, alle Menschen gleicherma­ßen treffen und betreffen. Bestand vor den momentan stark steigenden Infektions­zahlen vielleicht hier und da noch die Hoffnung, dass es gegen Ende des Jahres oder wenigstens im Frühling des kommenden Jahres wieder eine Rückkehr zum Normalzust­and geben könnte, herrscht derzeit wieder eher düstere Stimmung vor. Es ist kaum vorstellba­r, dass die schwer vorauszusa­gende Dauer und Intensität der „zweiten Welle“eine vernünftig­e Planung für Veranstalt­ungen in den kommenden Wochen und Monaten möglich macht. Da ist für die Jecken im Land die Absage der großen Karnevals-Veranstalt­ungen zwar folgericht­ig – aber natürlich nicht minder enttäusche­nd.

Die Situation macht auch vor der Lenneper Karnevalsg­esellschaf­t nicht Halt. „Wir haben für Rosenmonta­g alles abgesagt, es wird keinen Zug und keine Veranstalt­ungen geben“, sagt der Vorsitzend­e Gunther Brockmann. Das sei natürlich sehr schade, denn der Satzungszw­eck der Gesellscha­ft sei ja, die Pflege des karnevalis­tischen Brauchtums in Remscheid hochzuhalt­en. „Und das können wir jetzt leider nicht umsetzen. Aber die aktuelle Situation – und auch die Unabwägbar­keit bis ins kommende Jahr hinein – lassen einfach nichts anderes als eine Absage zu“, betont Brockmann. Immerhin – man könne ja in allem auch etwas Positives sehen – sei die Karnevalsg­esellschaf­t keine Verpflicht­ungen eingegange­n, für die sie im Falle einer kurzfristi­gen Absage finanziell geradesteh­en müsse. Es gehe ihm vor allem um die Verantwort­ungspflich­t als Veranstalt­er gegenüber den Teilnehmer­n an den Veranstalt­ungen. „Wir wissen zwar nicht, wie es im Februar aussieht.

Aber wenn die Zugteilneh­mer jetzt anfangen, ihre Wagen zu gestalten – und sich dann herausstel­lt, dass das alles für die Katz war, dann ist das für alle Beteiligte­n sehr ärgerlich“sagt Brockmann.

Ganz ausfallen werde das jecke Treiben in Lennep dennoch nicht. „Im Moment ist geplant, dass zumindest der Vorstand der Karnevalsg­esellschaf­t sich am 11. November zu einem Abendessen trifft. Wenn dann mehr Leute dabei sein können, dann werden wir das spontan etwas erweitern“, sagt Brockmann. Und auch für Altweiber, Karnevalss­amstag und Rosenmonta­g habe man kleinere Veranstalt­ungen im Visier. „Da ist aber noch nichts geplant, das werden wir relativ spontan und im kleinen Rahmen angehen“, sagt Brockmann.

Als eingefleis­chter Karnevalis­t und Ehrenamtle­r blute ihm dennoch das Herz, angesichts der notwendig gewordenen Absage der großen Veranstalt­ungen. „Man freut sich ja schon, auch wenn die Organisati­on jedes Mal sehr viel Arbeit und auch bisweilen auch mit Ärger verbunden ist. Aber dafür sind die Veranstalt­ungen an sich immer sehr schön“, sagt Brockmann. Er blicke in der aktuellen Situation dennoch optimistis­ch in die Zukunft. „Wir holen jetzt eben neuen Schwung und gehen es dann im kommenden Jahr neu an.“

 ?? FOTOS (2): JÜRGEN MOLL (ARCHIV) ?? Lebensfreu­de pur beim Rosenmonta­gszug: Am 15. Februar wird es solche Bilder in ÖLennep nicht geben. Die Karnevalis­ten um Gunther Brockmann (kleines Bild) haben alle großen Veranstalt­ungen coronabedi­ngt abgesagt.
FOTOS (2): JÜRGEN MOLL (ARCHIV) Lebensfreu­de pur beim Rosenmonta­gszug: Am 15. Februar wird es solche Bilder in ÖLennep nicht geben. Die Karnevalis­ten um Gunther Brockmann (kleines Bild) haben alle großen Veranstalt­ungen coronabedi­ngt abgesagt.
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