Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Täglich 300 bis 400 Corona-Tests
Andrang am Corona Walk-In ist weiter ungebrochen. Auch das Umland nutzt die Möglichkeit.
REMSCHEID (wey) Eineinhalb Wochen nach seinem Start ist der Andrang am Corona Walk-In ungebrochen. Seit der rote Container auf der oberen Alleestraße am 7. Oktober das Testzentrum der Kassenärztlichen abgelöst hat, bilden sich davor zeitweise lange Schlangen. „Wir testen jeden Tag zwischen 300 und 400 Personen“, sagt Torben Vogler, Projektleiter der Betreiberfirma auf Anfrage. Das entspreche auch in etwa der Kapazitätsgrenze der Einrichtung.
Der überwiegende Teil der Getesteten seien Remscheider, sagt Vogler. „Außerdem war ein ganzer Teil Wuppertaler darunter.“Das habe auch an der zwischenzeitlichen Empfehlung der Nachbarstadt gelegen, die ihren Bürgern geraten hatte, sich bei Bedarf in Remscheid testen zu lassen. „Das wird sich aber entspannen“, ist sich Vogler inzwischen sicher. Auch weil seine Firma zwei Testzentren in der Nachbarstadt plane. Das wären dann die Nummern acht und neun, nachdem am Freitag ein weiteres in Dortmund eröffnet wurde.
In die Karten spielte der Betreiberfirma sicherlich die spezielle Situation in Remscheid: Als der Walk-In eröffnet wurde, war die Stadt mit einer Inzidenz von mehr als 60 bereits Risikogebiet. Kurze Zeit später wurde ein bundesweites Beherbergungsverbot für Reisende aus Hotspots beschlossen, wenige Tage später entschied die Landesregierung für Reisen notwendige Tests kostenfrei zu machen. Alle Remscheider, die in den Herbstferien innerdeutsch verreisen wollten, brauchten also zeitweise einen negativen Test – und bekamen diesen auch bezahlt. „Anscheinend ist es für die Remscheider wichtig, dass wir da sind“, sagt deswegen Torben Vogler. Dass die Regelung für die kostenlosen Tests für Reisende am Sonntag auslief, bereitet ihm keine Kopfschmerzen: „Ich bin gespannt, ob sich das auswirkt.“
Wer wirklich verreisen wolle und dafür ein Testergebnis brauche, werde dies im Zweifel auch selber bezahlen, vermutet er. „Ich glaube nicht, dass die Zahl der Tests abnimmt, sie wird eher noch steigen.“Wenig begeistert von dem Standort des roten Containers waren einige Anlieger auf der oberen Allee. „Natürlich haben wir das mitbekommen“, sagt Vogler. Dass es kaum jemand gut finde, dass Testwillige vor der eigenen Tür warten, dafür habe er Verständnis.
Doch der aktuelle Standort sei nicht nur von der Stadt zugewiesen worden, sondern erweise sich auch als sinnvoll. „Wir haben ja auch Testzentren außerhalb des Stadtgebietes, das ist aber immer mit einem großen Aufwand für die Testwilligen verbunden.“Eine zentrale Lage wie in Remscheid sei wesentlich niederschwelliger.
Auch für Menschen, die sich zwar testen lassen wollen, aber zu viel Aufwand scheuen. „Wenn die am Testzentrum vorbeikommen, stellen sie sich spontan an.“Um die Situation für die Anlieger zu verbessern, befinde man sich in einem ständigen Austausch mit der Remscheider Stadtverwaltung.