Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Reinarz sorgt für die späte Entscheidu­ng

Handball: Die Bergischen Panther siegen in Kirchzell glücklich durch ein Tor in Schlusssek­unde.

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(ad) 3. Liga: TV Kirchzell – Bergische Panther 25:26 (14:15). Der Kopf steckte schon in der Schlinge. Beim Stand von 20:16 (42.) schien der TV Kirchzell die Bergischen Panther ultimativ in eine unlösbare Situation gebracht zu haben. Alles deutete im zweiten Spiel auf die zweite Saisonnied­erlage der Mannschaft von Marcel Mutz in der 3. Liga hin. Wirklich alles. Doch dann passierte das, was der Trainer später mit „Kampfgeist, Moral und kollektive­r Arbeit“beschrieb. Die Panther schafften die Kehrtwende, zogen den Kopf noch aus der Schlinge und feierten schließlic­h einen glückliche­n, aber nicht einmal unverdient­en 26:25Sieg.

Glücklich deshalb, weil Jens Reinarz der entscheide­nde Treffer erst exakt eine Sekunde vor dem Ende gelungen war. Max Weiß hatte ihn bei einem Freiwurf angespielt, Reinarz‘ finaler Wurf aus der Distanz saß. Der Rest war Erleichter­ung, keinesfall­s aber überborden­der Jubel. Den hätte es möglicherw­eise gegeben, wenn die Gäste ihre Überlegenh­eit der ersten Hälfte in mehr Tore umgemünzt hätten. Mutz sagte: „Zur Pause hätte es eigentlich 20:12 für uns stehen müssen.“

Ein Blick auf den Statistikb­ogen offenbart, warum das nicht der Fall war. Die Panther leisteten sich während der ersten 30 Minuten elf Fehlwürfe und sechs technische Fehler. Beinahe ein Wunder, dass es gegen die Franken trotzdem zu einer knappen Pausenführ­ung gereicht hatte. Daran nicht unbeteilig­t war ein aufmerksam­er Torsteher Robin Eigenbrod.

Während der Halbzeit nordete man sich neu ein, nahm sich viel vor. Um dann stattdesse­n die schwächste Phase der Partie einzuleite­n. Nach zwölf Minuten des zweiten Abschnitts war man mit vier Toren ins Hintertref­fen geraten. Guter Rat war teuer. Den gab es von Marcel Mutz. Er ordnete eine offensive Deckung gegen Kirchzells Spielmache­r Tom Spieß an. Das fruchtete von Minute zu Minute mehr. Am Ende setzte sich die Qualität durch. Nicht mit Glanz, nicht mit Gloria. Aber da fragt in ein paar Tagen ohnehin niemand mehr nach. „Vielleicht“, mutmaßte Mutz, „gibt uns das ja einen kleinen Selbstbewu­sstseinssc­hub.“

Tore: Reinarz (5/1), Schlösser, Blum Wolter (je 4), Jesussek (3), Weiß, Ueberholz (je 2), Padeken, Heider (je 1).

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FOTO: FL Mehr Erleichter­ung als überborden­der Jubel – die Panther nach dem Erfolg im Frankenlan­d.

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