Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Vermögen ist ungleich verteilt
Zu „Die Reichen werden in der Krise noch reicher“(RP vom 24. September): 57.097 Euro beträgt das Netto-Geldvermögen in Deutschland, wohlgemerkt pro Person, so das Ergebnis des „Global Wealth Report“der Allianz. Weiter heißt es darin: Deutschland ist weiterhin eines der Länder mit der größten Vermögensungleichheit, 30 Prozent der Haushalte besitzen kein nennenswertes Geldvermögen. Da werden sich viele Millionen Familien bis tief in die Mittelschicht hinein verdutzt oder gar deprimiert die Augen reiben, um gleichzeitig festzustellen, wie viele zigtausend Euro sie vom Durchschnitt entfernt sind, trotz Fleiß und beruflichen Engagements. Das impliziert die Frage, wie lange ein sozial-marktwirtschaftliches Gemeinwesen eine solche Diskrepanz aushalten kann? Die Gründe für die Ungleichheit sind vielfältig, doch allesamt bekannt: politisch-lobbyistische Fehlentscheidungen, Niedriglöhne, unzureichende Alterssicherungssysteme, unausgewogene Steuergesetzgebung und so weiter. All das und die Folgen von sozialem Abstieg bis zur Armut in unterschiedlichster Form haben Sozialverbände, Kirchen, Gewerkschaften oder das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung – Prof. M. Fratzscher: „Reich wird immer reicher, arm bleibt arm“oder „Privilegien für ohnehin Privilegierte“– in entsprechenden Studien aufgezeigt, um daraus die Gefahr für den gesellschaftlichen Zusammenhalt abzuleiten – und damit letztlich auch für die Demokratie.
Alex Offenberg per Mail
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