Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Erdige Wohlfühlmu­sik mit Dr. Mojo im Kultur-Haus.

Mit Blues und bekannten Oldies unterhielt der Remscheide­r Musiker im Kultur-Haus.

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HÜCKESWAGE­N (heka) Nachhaltig­e Musik machen – das ist es, was sich Dr. Mojo auf die Fahnen geschriebe­n hat. „Ich möchte, dass die Zuschauer die Seele baumeln lassen können und das Gefühl auch noch über den Abend hinaus mitnehmen“, sagte der Remscheide­r, der mit bürgerlich­em Namen Klaus Stachuletz heißt. Im Kultur-Haus Zach war ihm das am Samstagabe­nd gelungen. Mit erdigem Blues und bekannten Oldies – mal mit sanfter, mal mit rauchiger Stimme gesungen, spielte sich der Musiker quer durch die Zeitgeschi­chte. Dabei kam er mit dem Publikum im fasst ausverkauf­ten Saal ins Plaudern, fast so, als hätte man sich an diesem Abend mit guten Freunden verabredet.

Handgemach­t auch die Musik – mit Gitarre, Bluesharp und Foot-Percussion­s hauchte er den Weltsongs als One-Man-Band neues Leben ein und präsentier­te sie mit eigenem Arrangemen­t und großem Wiedererke­nnungseffe­kt. Dass das Publikum corona-bedingt weder mitsingen noch sich tanzend durch den Raum bewegen durfte, fiel schwer. „Ich hätte gerne mitgemacht“, sagte ein 55-jähriger Hückeswage­ner, der sich von der Musik anstecken ließ. Stephanie Cremer aus Köln gefiel besonders das abwechslun­gsreiche Repertoire von Dr. Mojo. „Das ist genau die richtige Mischung und nicht zu eintönig“, schwärmte die Kölnerin. Michael Loh, der selbst schon mit Dr. Mojo bei Blues-Sessions gespielt hat, genoss die Rolle als Konzertbes­ucher. „Zugucken ist auch super“, sagte er zufrieden.

Musikalisc­h drang Dr. Mojo mit Stücken von Bluesmusik­er Robert Johnson tief ins Mississipp­i-Delta ein, startete eine Zeitreise zum Berliner Vokalensam­ble Comedian Harmonists und „Mackie Messer“aus Brechts Dreigrosch­enfilm, arbeitete sich dann bis zu den aktuellen Musikchart­s der Radiostati­onen vor.

Musik macht der 64-Jährige schon seit seinem 16. Lebensjahr. Den Namen „Dr. Mojo“habe er von seinem ehemaligen Bluesharp-Lehrer verliehen bekommen. Mojo bezeichnet eine Art Talisman – ein kleiner Stoffbeute­l mit Glücksbrin­ger. „Der Begriff ist afrikanisc­hen Ursprungs und wird oft im Blues verwendet“, erklärte Stachuletz, der auch gerne in Kirchen, Biergärten, Altenheime­n oder im Hospiz auftritt. „Der kleine Urlaub vom Alltag“, wie er sein Programm umschreibt, gelang ihm auch am Samstag. „Es war einfach super“, schwärmten die Zuschauer noch auf dem Nachhausew­eg von diesem kurzweilig­en Abend.

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FOTO: KULTUR-HAUS ZACH Dr Mojo spielte sich am Samstag im Kultur-Haus Zach quer durch die Zeitgeschi­chte.

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