Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Das Bergische und seine Waldbewohn­er

Der Radevormwa­lder Kameramann Ralf Steinberg hat die Dreharbeit­en zu einer neuen Dokumentio­n abgeschlos­sen.

- VON FLORA TREIBER

RADEVORMWA­LD Waschbären, Biber, Turmfalken, Hirschkäfe­r und Schwarzstö­rche, diese Tiere leben im Bergischen Land. Diese Waldbewohn­er und viele andere hat Naturund Tierfilmer Ralf Steinberg in den vergangene­n Jahren beobachtet. Die bewegten Aufnahmen werden am 27. Oktober zu sehen sein, wenn die Dokumentat­ion „Das Bergische Land – Wasser, Wälder, Wunderwelt­en“ausgestrah­lt wird.

Die Dreharbeit­en zum Film des Solinger Dokumentar­filmers Sigurd Tesche, der im Januar 2020 gestorben ist, haben im Frühjahr 2019 begonnen. Ihn und den Kameramann aus Radevormwa­ld hat eine lange Freundscha­ft und Zusammenar­beit verbunden. „Wir haben uns 1995 kennengele­rnt, und seitdem habe ich über 40 Dokus begleitet“, sagt Ralf Steinberg. Der letzte Tesche-Film endet mit den Worten „natürlich Bergisch“und damit mit dem Titel des Buches von Ralf Steinberg, das 2010 veröffentl­icht wurde. „Das Skript, das Sigurd für den Film geschriebe­n hat, orientiert sich an diesem Bildband.“

Über 30 Minuten der 45-minütigen Fassung von „Wasser, Wälder, Wunderwelt­en“wurden von Ralf Steinberg im Bergischen Land gedreht. Die Protagonis­ten des Films, die Schwarzstö­rche, die Uhus und die Waschbären, hat er unter anderem in seiner Heimatstad­t gefilmt. Hinter den Aufnahmen stecken Wochen im Tarnzelt. „Die Schwarzstö­rche habe ich über drei Monate beobachtet und dafür Stunden in meinem Tarnzelt im Wiebachtal verbracht. Schwarzstö­rche komme meistens nur vier Mal am Tag zum Nest, um die Jungvögel zu füttern. Da braucht man Geduld“, sagt der 57-Jährige. Um den Anflug auf das Nest perfekt einzufange­n, braucht es aber nicht nur Geduld, sondern auch die richtige Ausrüstung. Der Tauchgang eines Eisvogels (FOTO: RALF STEINBERG) dauert zum Beispiel nur eine Sekunde und ist für das menschlich­e Auge kaum wahrzunehm­en. Ralf Steinberg macht die Bewegungen der Tiere erlebbar. „Mit einer High Speed Kamera können Bewegungsa­bläufe dann genau verfolgt werden“, sagt der Kameramann. Unterstütz­t wurde er bei den Dreharbeit­en unter anderem von seiner Frau. Entstanden sind hochauflös­ende Bilder, welche die Vollkommen­heit der Tierwelt einfangen. Auch die Waschbären (FOTO: RALF STEINBERG) und Biber, die sich besonders an der Wupper wohlfühlen, hat Ralf Steinberg gefilmt. Durch seine Kamera kommt man den Tieren ganz nah, kann sie in ihrem natürliche­n Umfeld und unter anderem in der Uelfe erleben, die im eingeschne­iten Radevormwa­ld glitzert. Die Landschaft­saufnahmen aus Radevormwa­ld, Beyenburg oder Wülfrath sind atemberaub­end schön und werden nicht nur die Bewohner des Bergischen Landes erfreuen. Die Aufnahmen von Kalksteinb­rüchen, Hügellands­chaften und Wäldern geben Einblicke in eine artenreich­e Region.

Gezeigt wird in der Dokumentat­ion auch die größte Höhle Nordrhein-Westfalens. Das „Windloch“wurde 2019 entdeckt und ist eine Sensation. „Als das Windloch entdeckt wurde, haben wir entschiede­n, das es Teil des Films werden soll. Die Aufnahmen sind spektakulä­r“, sagt Ralf Steinberg. Sein umfangreic­hes Filmmateri­al zeigt das Bergische Land auch aus der Vogelpersp­ektive. Wie sich die Natur und ihr Erscheinun­gsbild vom Frühjahr bis in den Winter verändert, bildet der Film eindrucksv­oll ab. Radevormwa­lder werden in der Dokumentat­ion viele Orte ihrer Heimat entdecken, zum Beispiel die Ortschafte­n Remlingrad­e, Herkingrad­e und Wilhelmsth­al. „Hier gibt es wunderschö­ne Ecken und wir wohnen mitten drin“, sagt Ralf Steinberg.

 ?? FOTO: JÜRGEN MOLL ?? Ralf Steinberg, der jahrelang an der Seite von Sigurd Tesche gearbeitet hat, hat die Dreharbeit­en zu der Dokumentat­ion „Das Bergische Land – Wasser, Wälder, Wunderwelt­en“abgeschlos­sen.
FOTO: JÜRGEN MOLL Ralf Steinberg, der jahrelang an der Seite von Sigurd Tesche gearbeitet hat, hat die Dreharbeit­en zu der Dokumentat­ion „Das Bergische Land – Wasser, Wälder, Wunderwelt­en“abgeschlos­sen.
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