Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Steigende Corona-Zahlen schüren Verlangen nach Toilettenpapier
Die Klopapierkrise geht offenbar in die zweite Runde: Nach dem Wochenende sind die Regale mit Toilettenpapier in vielen Läden gähnend leer.
WERMELSKIRCHEN Wer am Samstag erst nach einem ausgiebigen Frühstück in der Stadt zum Einkaufen war, hat vor dem Toilettenpapier-Regal ein Déja-vu erlebt: Dort herrschte gähnende Leere, wo ansonsten flauschige Rollen auf Abnehmer warten. Das hat es zuletzt während des Shutdowns im Frühjahr gegeben. Doch mit der Meldung, dass der Rheinisch-Bergische Kreis die 7-Tage-Inzidenz von 50 überschritten hat, haben die Hamstereinkäufe für Toilettenpapier wieder begonnen. „Bisher hatten wir – anders als in anderen Städten – noch keinen Streit um das letzte Paket“, verrät
Beate Wagner, stellvertretende Filialleiterin der „dm“-Filiale in der Telegrafenstraße, gutgelaunt. „Aber schon ab Donnerstag ist vermehrt Toilettenpapier gekauft worden.“Dabei sei hamstern gar nicht nötig, weil „natürlich nachgeliefert wird“, sagt sie. Auf die Bitte, nur in haushaltsüblichen Mengen einzukaufen, wolle man (vorerst) aber noch verzichten.
Mit diesem Gedanken spielt jedoch bereits Edeka Wünsch in Dabringhausen. „Wir werden wohl ab morgen wieder regeln, wieviele Pakete gekauft werden können“, sagt Martina Polnik, stellvertretende Filialleitung des Marktes. „Es geht leider nicht anders, weil sich manche Leute
sonst mit fünf Paketen bevorraten und andere dann leer ausgehen.“Montagmittag gab es nach dem Wochenende im „dm“gar kein Toilettenpapier mehr, bei Edeka Wünsch „nur noch die kleinen Pakete“, berichtet Martina Polnik. „Wir haben sicherheitshalber mit der nächsten Lieferung mehr Ware bestellt.“
Auch Discounter Aldi reagiert auf das verstärkte Verlangen nach dem kostbaren Gut fürs stille Örtchen: „Die Warenverfügbarkeit in unseren Märkten ist sichergestellt“, sagt Pressesprecherin Verena Lissek auf Nachfrage unserer Redaktion. Eine erhöhte Nachfrage könne man bereits verzeichnen, die aber von den Filialen beim täglichen Bestellprozess berücksichtigt würde. „Die aktuellen Nachfrageentwicklungen beobachten wir basierend auf unseren Erfahrungen sehr genau“, so Lissek. „Wir stehen im engen Austausch mit unseren Lieferanten und Logistikpartnern, um auf diese Nachfragen schnell eingehen zu können.“Um die zweite #klopapierkrise abzuwenden sagt sie: „Wir bitten unsere Kunden weiterhin, bedarfsgerecht einzukaufen. Für Hamsterkäufe gibt es nach wie vor keinerlei Anlass. Im Falle von Einkäufen, die über haushaltsübliche Menge hinausgehen, weisen unsere Mitarbeiter darauf hin.“