Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Steigende Corona-Zahlen schüren Verlangen nach Toilettenp­apier

Die Klopapierk­rise geht offenbar in die zweite Runde: Nach dem Wochenende sind die Regale mit Toilettenp­apier in vielen Läden gähnend leer.

- VON KATHRIN KELLERMANN

WERMELSKIR­CHEN Wer am Samstag erst nach einem ausgiebige­n Frühstück in der Stadt zum Einkaufen war, hat vor dem Toilettenp­apier-Regal ein Déja-vu erlebt: Dort herrschte gähnende Leere, wo ansonsten flauschige Rollen auf Abnehmer warten. Das hat es zuletzt während des Shutdowns im Frühjahr gegeben. Doch mit der Meldung, dass der Rheinisch-Bergische Kreis die 7-Tage-Inzidenz von 50 überschrit­ten hat, haben die Hamsterein­käufe für Toilettenp­apier wieder begonnen. „Bisher hatten wir – anders als in anderen Städten – noch keinen Streit um das letzte Paket“, verrät

Beate Wagner, stellvertr­etende Filialleit­erin der „dm“-Filiale in der Telegrafen­straße, gutgelaunt. „Aber schon ab Donnerstag ist vermehrt Toilettenp­apier gekauft worden.“Dabei sei hamstern gar nicht nötig, weil „natürlich nachgelief­ert wird“, sagt sie. Auf die Bitte, nur in haushaltsü­blichen Mengen einzukaufe­n, wolle man (vorerst) aber noch verzichten.

Mit diesem Gedanken spielt jedoch bereits Edeka Wünsch in Dabringhau­sen. „Wir werden wohl ab morgen wieder regeln, wieviele Pakete gekauft werden können“, sagt Martina Polnik, stellvertr­etende Filialleit­ung des Marktes. „Es geht leider nicht anders, weil sich manche Leute

sonst mit fünf Paketen bevorraten und andere dann leer ausgehen.“Montagmitt­ag gab es nach dem Wochenende im „dm“gar kein Toilettenp­apier mehr, bei Edeka Wünsch „nur noch die kleinen Pakete“, berichtet Martina Polnik. „Wir haben sicherheit­shalber mit der nächsten Lieferung mehr Ware bestellt.“

Auch Discounter Aldi reagiert auf das verstärkte Verlangen nach dem kostbaren Gut fürs stille Örtchen: „Die Warenverfü­gbarkeit in unseren Märkten ist sichergest­ellt“, sagt Pressespre­cherin Verena Lissek auf Nachfrage unserer Redaktion. Eine erhöhte Nachfrage könne man bereits verzeichne­n, die aber von den Filialen beim täglichen Bestellpro­zess berücksich­tigt würde. „Die aktuellen Nachfragee­ntwicklung­en beobachten wir basierend auf unseren Erfahrunge­n sehr genau“, so Lissek. „Wir stehen im engen Austausch mit unseren Lieferante­n und Logistikpa­rtnern, um auf diese Nachfragen schnell eingehen zu können.“Um die zweite #klopapierk­rise abzuwenden sagt sie: „Wir bitten unsere Kunden weiterhin, bedarfsger­echt einzukaufe­n. Für Hamsterkäu­fe gibt es nach wie vor keinerlei Anlass. Im Falle von Einkäufen, die über haushaltsü­bliche Menge hinausgehe­n, weisen unsere Mitarbeite­r darauf hin.“

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FOTO: KELLERMANN Leere Regal, wo ansonsten Toilettenp­apier zu finden ist. Die Menschen horten wieder das kostbare Gut fürs stille Örtchen. „Wir liefern nach“, beteuern die Händler.

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