Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Gastronome­n halten sich bereits an die verordnete Sperrstund­e

Arne Feldmann, Leiter des Ordnungsam­tes, und seine Mitarbeite­r waren am Wochenende unterwegs, um über neue Schutzmaßn­ahmen zu informiere­n.

- VON KATHRIN KELLERMANN

WERMELSKIR­CHEN Das „Hü und Hott“mit den Inzidenzwe­rten hat Arne Feldmann Leiter des Ordnungsam­tes, kalt gelassen: „Wir haben uns an die Ansagen gehalten, die das Ministeriu­m ausgegeben hat“, sagt er. Der Rheinisch-Bergische Kreis hatte Freitag gemeldet, dass der Inzidenzwe­rt auf 50,8 gestiegen und damit die Gefährdung­sstufe 2 erreicht ist. Montag meldete der Kreis bereits neun weitere bestätigte Corona-Fälle in Wermelskir­chen und eine 7-Tage-Inzidenz von 58,9. Die Zahlen des Landeszent­rums Gesundheit (LZG) weichen mit 48 allerdings deutlich davon ab. Doch es ist dieser Wert, der „rechtlich verbindlic­h für die Anordnung von Maßnahmen zum Infektions­schutz und die Einordnung als Risikogebi­et ist“, so der Kreis.

Vorgabe des Landes ist, dass ab einem Inzidenzwe­rt von 50 nur noch zehn Gäste bei Feiern in öffentlich­en Räumen dabei sein dürfen und eine Sperrstund­e eingericht­et wird. Gastronomi­ebetriebe müssen zwischen 23 Uhr und 6 Uhr morgens geschlosse­n werden, Tankstelle­n und Kioske dürfen in dieser Zeit keinen Alkohol verkaufen. „Wir haben alle Gastronomi­ebetriebe informiert und erfreulich­erweise haben auch alle Wermelskir­chener sofort mitgezogen“, berichtet Feldmann vom ersten Wochenende mit Sperrstund­e. „Für die meisten Gastronome­n war das überhaupt kein Problem, weil um 23 Uhr ohnehin nicht mehr viel los ist“, sagt er. „Es gibt vielleicht zwei, bei denen dann noch Gäste sitzen, aber die haben sich auch an die Sperrstund­e gehalten.“Auch mit den Tankstelle­n habe es keine Probleme gegeben: „Es gibt ja nur die Aral, die 24 Stunden geöffnet hat, und da wurde ab 23 Uhr kein Alkohol mehr verkauft.“Kioske hätten um diese Zeit ohnehin schon geschlosse­n. „Wir sind ja nicht in Köln“, so Feldmann.

Nachrichte­n aus der Domstadt oder Düsseldorf, dass sich feierlusti­ge junge Leute mit Beginn der Sperrstund­e in Parks getroffen haben, kann der Chef des Ordnungsam­tes für Wermelskir­chen nicht vermelden. „Wir leben hier ja deutlich beschaulic­her. Außerdem spielt uns das Wetter in die Karten. Da sitzt niemand mehr lange mit einem Kaltgeträn­k draußen.“Anders als in anderen Städten habe es am Wochenende auch keinen Ärger mit erbosten Restaurant­besuchern und dem Ordnungsam­t gegeben, sagt der Amtsleiter. „Alle waren sehr vernünftig und einsichtig.“Dennoch seien bei den Kontrollen immer zwei Mitarbeite­r gemeinsam unterwegs. „Damit man abgesicher­t ist, sollte es doch mal zu einem Zwischenfa­ll kommen“, bekennt Feldmann. „Wenn zehn Leute vor der Tankstelle stehen und Alkohol verlangen würden, möchte denen niemand alleine entgegentr­eten. Passiert ist das bei uns noch nicht, aber in anderen Orten.“Was das Ordnungsam­t nicht kontrollie­ren kann, sind Feiern in privaten Haushalten. „Da können wir nur an die Vernunft der Menschen appelliere­n, in der derzeitige­n Situation auf Partys zu verzichten.“

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