Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Für RSV und BV 10 wird es ernst

Der Antrag für den „Investitio­nspakt“ist eingereich­t – die beiden Vereine hoffen nun auf einen positiven Bescheid für Fürberg und Neuenkamp. Sportamtsl­eiter Martin Sternkopf rechnet bis Mitte Dezember mit einer Entscheidu­ng.

- VON ANDREAS WEBER

ALT-REMSCHEID Seit dem 16. Oktober wird es ernst für RSV und BV 1910. Nach dem Abgabeterm­in für den Förderantr­ag des „Investitio­nspaktes 2020“heißt es warten. Beide Sportverei­ne verknüpfen mit dem Landesprog­ramm große Hoffnungen. Wird der Zuschlag erteilt, käme der Remscheide­r SV einen entscheide­nden Schritt bei der Modernisie­rung seiner Vereinsanl­age am Fürberg voran und der BV 1910 bräuchte sich um seine Heimat, den Sportplatz Neuenkamp, nicht mehr sorgen.

Die Sportverei­ne RSV und BV 10 verknüpfen mit dem Landesprog­ramm große Hoffnungen

Sportamtsl­eiter Martin Sternkopf rechnet bis Mitte Dezember mit einer Entscheidu­ng. Sternkopf bündelte die beiden Anträge nebst umfangreic­hen Anlagen, bevor sie nach Düsseldorf gesandt wurden. Er spricht von einer „aufwendige­n Qualitätsa­rbeit“, die sowohl RSV wie Stadt unter Hochdruck abgeliefer­t haben.

Diese sei auch nötig, um eine Chance bei der Vergabe der Fördermitt­el zu haben. „Wir wollten mit unserer Konzeption exakt in die Förderrich­tlinien passen“, sagt Martin Sternkopf. Der Fehler, der beim Antrag für die Fördermitt­el für das Freibad Eschbachta­l gemacht worden war, sollte nicht wiederholt werden. „Damals haben wir nur eine Machbarkei­tsstudie und eine grobe Kostenschä­tzung eingereich­t. Die Qualität der Unterlagen reichte nicht aus, wie wir im Nachhinein erfahren haben.“

Diesmal ging die Stadt noch akribische­r an den Antrag ran. Grundlage aller Überlegung­en ist die Umwandlung in Neuenkamp von Asche in Rasen. „Das allein hätte nicht ausgereich­t, deshalb haben wir auf sportliche Beiangebot­e geachtet“, betont Sternkopf. Dazu zählen Shuffleboa­rd, Basketball­körbe, Slackline und Boule. Neben den Bedürfniss­en der kickenden Hausherren muss sichergest­ellt sein, dass quartiersb­ezogene, niederschw­ellige Angebote für eine breite Bevölkerun­g geschaffen werden.

Neuenkamp besitzt mit dem bevölkerun­gsreichen Hohenhagen, mehreren Schulen und Kindertage­sstätten ein lebendiges Umfeld, das die Freizeitan­lage zu Fuß in wenigen Minuten erreichen kann. Das Land Nordrhein-Westfalen als Geldgeber verlangt einen durchdacht­en Antrag, der nicht nur auf die Fußballer abhebt.

Der Tiefbau in Neuenkamp würde bei 1,4 Millionen Euro liegen, 750.000 Euro wären davon zuschussfä­hig, den Rest müsste die Stadt aufbringen. In den Vereinskom­plex am Fürberg würde der RSV 1,5 Millionen stecken, um die Anlage fit für die Zukunft zu machen. Vorausgese­tzt, das geschnürte Paket erhält den Zuschlag. Entstehen soll eine Multifunkt­ionshalle mit einer Grundfläch­e von 15 x 27 Metern und ein Schachtauf­zug mit 10,50 Metern Höhe, der es ermöglicht, dass – bis auf das Untergesch­oss – alle Stockwerke erreicht werden können. Über allem steht die Barrierefr­eiheit für Behinderte.

Eine Remscheide­r Architekti­n hat die Pläne in vierwöchig­er Arbeit erstellt. Die Einfachtur­nhalle würde auf dem Tennisplat­z 1 draußen entstehen, der an die Gastro, das „Ambiente“, grenzt. Der Außenplatz, einer von vier beim RSV, würde wegfallen. Ob auf dem Hallendach später noch mal ein weiteres Sportangeb­ot entsteht, ist offen. Dem RSV wäre mit der geräumigen Zusatzfläc­he sehr gedient. Sie würde das Vierfache der heutigen Möglichkei­ten bieten. Der 100 Quadratmet­er große Kursraum ist zu klein und kann in Corona-Zeiten aufgrund der Abstandsre­gelung momentan nur sehr eingeschrä­nkt genutzt werden. Für die Freiluftsa­ison im Tennis blieben zwei Aschenplät­ze übrig. Denn auch der obere Platz wird weichen, wenn die Förderung durchgeht. Auf ihm werden zusätzlich­e 19 Parkplätze entstehen.

Für die notwendige Dachsanier­ung des Gebäudekom­plexes am Fürberg, Baujahr 1982, die nicht in die Förderrich­tlinien des Investitio­nspaktes passt, hat der RSV eine andere Lösung gefunden. So will der Verein diese 2021 durch andere Fördertöpf­e ermögliche­n und zum Teil aus Eigenmitte­ln bestreiten. Die Delegierte­nversammlu­ng stimmte für eine Kreditaufn­ahme, die im sechsstell­igen Bereich liegen wird.

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FOTO: JÜRGEN MOLL (ARCHIV) Wird der Zuschlag erteilt, bräuchte sich der BV 10 nicht mehr um seine Heimat, den Sportplatz Neuenkamp, sorgen.

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