Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Tempo 30 auf Blumenstra­ße ist jetzt sichtbar auch auf Asphalt

Der Bauhof hat zwei Markierung­en aufgebrach­t – allerdings keine weitere vor Kindergart­en und Grundschul­e, wie ein Anwohner angeregt hatte.

- VON STEPHAN BÜLLESBACH

WIEHAGEN 37 Jahre ist es inzwischen her, dass im Rahmen eines Modellvers­uchs in Buxtehude die erste Tempo-30-Zone Deutschlan­ds eingericht­et worden war. Seither sind sie in Ortschafte­n Alltag, vor allem vor Kindergärt­en, Schulen und Seniorenei­nrichtunge­n. Auch die Blumenstra­ße ist eine solche Zone, wo maximal 30 Kilometer pro Stunde gefahren werden darf. Doch laut Anwohner Hans-Peter Grünwald wird trotz des Schilds zu Beginn der Blumenstra­ße in Höhe der Einmündung Tulpenweg teilweise schneller gefahren – besonders am Ende der Straße im Bereich von Grundschul­e und Kindergart­en. Er hatte daher im September am Bürgermoni­tor unserer Redaktion angeregt, dass die

Stadt auf dem Asphalt der Blumenstra­ße entspreche­nde Markierung­en aufbringen lässt.

Das hatte Bauamtslei­ter Andreas Schröder zwar zunächst abgelehnt mit dem Hinweis, dass es sich um eine Tempo-30-Zone handelt. Und da reicht ein Schild am Anfang und ein Schild am Ende, wo die Zone wieder aufgehoben wird, rechtlich aus. Zwischenze­itlich hatte aber der Bauhof zwei „30“auf die Fahrbahn gemalt. Und zwar nicht nur eine zu Beginn der Blumenstra­ße, sondern auch nach der Einmündung Nelkenweg – gewisserma­ßen als Erinnerung an alle motorisier­ten Verkehrste­ilnehmer.

Gerade in Gebieten, wo sich viele Kinder und oder ältere Menschen aufhalten, werden Tempo-30-Zonen eingericht­et. Denn halten sich die

Auto-, Lkw- und Motorradfa­hrer daran, ist der Bremsweg im Ernstfall deutlich kürzer. Laut ADAC benötigt der Fahrer bei 30 km/h eine Strecke von knapp zehn Metern, bis er reagiert und weitere fünf Meter, bis das Fahrzeug nach dem Tritt aufs Bremspedal oder dem Zug am Bremshebel zum Stehen kommt. Bei höheren Geschwindi­gkeiten erhöhen sich jedoch sowohl der während der Reaktionsz­eit zurückgele­gte Weg als auch der reine Bremsweg – so verdoppelt sich der Anhalteweg bei 50 km/h auf zirka 30 Meter.

Grünewald, der auch Sprecher der Bürgerinit­iative ist, die sich erfolgreic­h gegen die Ausweisung der Blumenstra­ße als Zuweg für den möglichen neuen Edeka-Markt auf der Wiese hinter dem Wendehamme­r der Blumenstra­ße gewehrt hatte, ist zwar im Großen und Ganzen zufrieden über die neuen Markierung­en. Der Anwohner hält aber auch weiterhin eine dritte Markierung im Bereich von Kindergart­en und Grundschul­e für sinnvoll. „Denn das sind nunmal besonders gefährdete Stellen“, sagt er. Daher sollten auch dort die Autofahrer noch einmal auf die maximale Höchstgesc­hwindigkei­t erinnert werden. „In anderen Städten gibt es so etwas vor den Schulen, in Hückeswage­n leider nicht“, bedauert Grünewald.

„Es ist aber wesentlich besser als zuvor“, versichert er. Nun würde er und seine Nachbarn abwarten, was die Stadt als Verkehrsbe­ruhigung auf der Blumenstra­ße umsetzen will. Laut Grünewald hat die Politik dazu im Rat einen Vorschlag gemacht.

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FOTO: STEPHAN BÜLLESBACH Auf der Blumenstra­ße hat die Stadt am Anfang und nach der Einmündung Nelkenweg zweimal eine 30 auf den Asphalt malen lassen - damit die Autofahrer sich an Tempo 30 halten.

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