Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Tempo 30 auf Blumenstraße ist jetzt sichtbar auch auf Asphalt
Der Bauhof hat zwei Markierungen aufgebracht – allerdings keine weitere vor Kindergarten und Grundschule, wie ein Anwohner angeregt hatte.
WIEHAGEN 37 Jahre ist es inzwischen her, dass im Rahmen eines Modellversuchs in Buxtehude die erste Tempo-30-Zone Deutschlands eingerichtet worden war. Seither sind sie in Ortschaften Alltag, vor allem vor Kindergärten, Schulen und Senioreneinrichtungen. Auch die Blumenstraße ist eine solche Zone, wo maximal 30 Kilometer pro Stunde gefahren werden darf. Doch laut Anwohner Hans-Peter Grünwald wird trotz des Schilds zu Beginn der Blumenstraße in Höhe der Einmündung Tulpenweg teilweise schneller gefahren – besonders am Ende der Straße im Bereich von Grundschule und Kindergarten. Er hatte daher im September am Bürgermonitor unserer Redaktion angeregt, dass die
Stadt auf dem Asphalt der Blumenstraße entsprechende Markierungen aufbringen lässt.
Das hatte Bauamtsleiter Andreas Schröder zwar zunächst abgelehnt mit dem Hinweis, dass es sich um eine Tempo-30-Zone handelt. Und da reicht ein Schild am Anfang und ein Schild am Ende, wo die Zone wieder aufgehoben wird, rechtlich aus. Zwischenzeitlich hatte aber der Bauhof zwei „30“auf die Fahrbahn gemalt. Und zwar nicht nur eine zu Beginn der Blumenstraße, sondern auch nach der Einmündung Nelkenweg – gewissermaßen als Erinnerung an alle motorisierten Verkehrsteilnehmer.
Gerade in Gebieten, wo sich viele Kinder und oder ältere Menschen aufhalten, werden Tempo-30-Zonen eingerichtet. Denn halten sich die
Auto-, Lkw- und Motorradfahrer daran, ist der Bremsweg im Ernstfall deutlich kürzer. Laut ADAC benötigt der Fahrer bei 30 km/h eine Strecke von knapp zehn Metern, bis er reagiert und weitere fünf Meter, bis das Fahrzeug nach dem Tritt aufs Bremspedal oder dem Zug am Bremshebel zum Stehen kommt. Bei höheren Geschwindigkeiten erhöhen sich jedoch sowohl der während der Reaktionszeit zurückgelegte Weg als auch der reine Bremsweg – so verdoppelt sich der Anhalteweg bei 50 km/h auf zirka 30 Meter.
Grünewald, der auch Sprecher der Bürgerinitiative ist, die sich erfolgreich gegen die Ausweisung der Blumenstraße als Zuweg für den möglichen neuen Edeka-Markt auf der Wiese hinter dem Wendehammer der Blumenstraße gewehrt hatte, ist zwar im Großen und Ganzen zufrieden über die neuen Markierungen. Der Anwohner hält aber auch weiterhin eine dritte Markierung im Bereich von Kindergarten und Grundschule für sinnvoll. „Denn das sind nunmal besonders gefährdete Stellen“, sagt er. Daher sollten auch dort die Autofahrer noch einmal auf die maximale Höchstgeschwindigkeit erinnert werden. „In anderen Städten gibt es so etwas vor den Schulen, in Hückeswagen leider nicht“, bedauert Grünewald.
„Es ist aber wesentlich besser als zuvor“, versichert er. Nun würde er und seine Nachbarn abwarten, was die Stadt als Verkehrsberuhigung auf der Blumenstraße umsetzen will. Laut Grünewald hat die Politik dazu im Rat einen Vorschlag gemacht.