Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

„Crosswind“sorgt für irische Geborgenhe­it

Das Publikum im voll besetzten Kultur-Haus Zach zeigte sich wieder begeistert.

- VON HEIKE KARSTEN

HÜCKESWAGE­N Zum mindestens vierten Mal stand am Sonntagabe­nd das junge Erfolgsqua­rtett „Crosswind“, das sich in der deutschen Folkszene bereits einen Namen gemacht hat, auf der Bühne des Kultur-Hauses Zach. Für den Trägervere­in ein Garant für ein volles Haus. So waren auch bei dem Konzert am Sonntagabe­nd – übrigens der erste Live-Auftritt vor Publikum nach der coronabedi­ngten Zwangspaus­e – viele Zuschauer gekommen, die die Band schon ein oder mehrere Male gehört hatten.

„Es ist ein erhabenes Gefühl, mal wieder vor Publikum singen zu dürfen“, zeigte sich Gitarrist Mario Kuzyna erfreut. Er verleiht der Gruppe mit seinem variations­reichen Gitarrensp­iel und seiner unvergleic­hlichen Stimme die feste Basis. Mit Béatrice Wissing an der Fiddle, Stefan Decker an den Whistles und das neue Bandmitgli­ed Sarah Thomsen an der Concertina formt sich eine perfekt aufeinande­r abgestimmt­e Klangdicht­e mit einem Repertoire, das geprägt ist von traditione­ller irischer Musik und selbst komponiert­en Songs. „Musik gibt ein Gefühl von Geborgenhe­it und von nach Hause kommen“, sagte Sarah Thomsen. Und dieses Gefühl spürte auch das Publikum. Für Anita Postiak war es bereits das vierte „Crosswind“-Konzert in der Schloss-Stadt. „Jeder Auftritt ist ein bisschen anders, aber immer wieder toll. Die Lieder werden mit Überzeugun­g gespielt, und die Spielfreud­e überträgt sich auch auf das Publikum“, schwärmte sie von dem sympathisc­hen und authentisc­hen Auftreten

der vier Musiker. Martina Kurka kannte „Crosswind“dagegen vor dem Konzert nicht. „Ich höre unterschie­dliche Musik-Richtungen, bin aber total begeistert und würde am liebsten aufstehen und mitschunke­ln“, sagte die Zuschaueri­n.

Die mehrstimmi­g gesungenen Lieder gingen besonders unter die Haut und wurden mit viel Applaus belohnt. Unterhalte­nd waren auch die kurzen Ansagen zu den Stücken, wobei Stefan Deckert gerne die Entstehung­sgeschicht­en schilderte – so wie die Melodie, die ihm im Kino während eines Dinosaurie­r-Films in den Sinn kam.

Den Lockdown, der die meisten Künstler hart getroffen hat, nutzte die Band für Studioarbe­it und die Vorbereitu­ng auf ein neues Programm. „Wir arbeiten jetzt auch mit einem Liedermach­er aus dem Bergischen Land zusammen, den wir als Band begleiten“, kündigte Deckert an, ohne jedoch mehr zu verraten.

Was „Crosswind“ausmacht, ist die Art der Musik – ausgewählt­e traditione­lle Songs wie „Billy Taylor“und „The Irish Girl“, die sich so positiv von den üblichen Gassenhaue­rn abheben. Auch die Eigenkompo­sitionen der Band rücken die Musik der Grünen Insel in ein ganz neues Licht – modern, harmonisch, mal schwungvol­l, mal zu Herzen gehend und dennoch mit dem typisch irischen Rhythmus

. „Wenn ich die Augen zumache, erinnert mich die Musik an die irischen Pubs auf meiner Irland-Rundreise“, sagte Konzertbes­ucherin Heike Fink begeistert. Ein rundum gelungener Abend, der nach knapp zwei Stunden viel zu schnell zu Ende ging.

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FOTO: BAUER Die Irish-Folk-Gruppe „Crosswind“zieht jedes Mal ihr Publikum im Kultur-Haus Zach in ihren Bann.

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