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Arbeitnehmer sollen durch eine Pauschale entlastet werden.
DÜSSELDORF/BERLIN Die Große Koalition hat sich darauf geeinigt, dass die vielen Millionen Arbeitnehmer, die dieses Jahr ins Homeoffice gehen mussten, dafür eine Kostenpauschale von der Steuer absetzen dürfen. Die Homeoffice-Pauschale soll fünf Euro am Tag betragen, maximal 600 Euro im Jahr. Darauf einigten sich die Finanzpolitiker der Bundesregierung vorläufig.
Profiteure der Regelung sind vor allem jene Arbeitnehmer, die zwar zu Hause arbeiten mussten, aber kein vollwertiges, eigenständiges Arbeitszimmer haben, für das bis zu 1250 Euro im Jahr abgesetzt werden dürfen. Der Bund der Steuerzahler (BdSt) begrüßt den Vorschlag: „Arbeitnehmer, die zu Hause arbeiten und deshalb auf private Ressourcen zurückgreifen, müssen dafür einen steuerlichen Ausgleich erhalten“, sagte BdSt-Präsident Reiner Holznagel. Seine Organisation habe schon früh für eine Pauschale von 100 Euro im Monat geworben. Nun handele es sich um einen „guten Ansatz.“
Die Homeoffice-Pauschale soll wohl wie die jetzige Kilometerpauschale oder Ausgaben für Büromaterial
nur dann die Steuern senken, wenn die 1000 Euro an jährlichem Freibetrag für Werbungskosten überschritten werden. Würde die Homeoffice-Pauschale zusätzlich zum Freibetrag gewährt, wäre dies eine „einseitige Begünstigung“, so das Bundesfinanzministerium. Die Pauschale wird auf 600 Euro begrenzt, um die Kosten unter der Grenze von einer Milliarde Euro zu halten. Denkbar ist, dass die Pauschale doch nicht mit der Werbungskostenpauschale verrechnet wird. Dann wird sie viel niedriger sein.
So wie bei anderen Werbungskosten bringt die Homeoffice-Pauschale Gutverdienern den höchsten Vorteil: Wer als Single 60.000 Euro im Jahr verdient, kommt inklusive Kirchensteuer und Soli auf eine Steuerbelastung von knapp 50 Prozent. Er oder sie erhält also die Hälfte der Werbungskosten wieder von der Steuer zurück. Familien mit Kindern und weniger Einkommen kommen oft nur auf eine viel niedrigere Grenzsteuerbelastung. Sie zahlen weniger Steuern. Aber: Sie sparen auch weniger Steuern. Es ist zu vermuten, dass die Politik mit der neuen Regelung auch Missbrauch der Entfernungspauschale vermeiden möchte.