Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Der Frauentref­f hat ein Waldstück weihnachtl­ich gestaltet.

In Dabringhau­sen können Spaziergän­ger entlang eines Wanderwege­s den Advent entdecken – der offene Frauentref­f hat dort mit Kugeln und Kunsthandw­erk Akzente gesetzt. Viele machen inzwischen mit.

- VON THERESA DEMSKI

DABRINGHAU­SEN Wer vom Friedhof den Weg in den Wald einschlägt, der entdeckt auf den Spitzen der Zaunpfähle plötzlich rote Mützen des Weihnachts­manns. Sie scheinen den Spaziergän­ger führen zu wollen. Und wirklich: Wer weitergeht, landet im Weihnachts­wald.

Auf dem kurzen Wanderweg hinter dem evangelisc­hen Friedhof haben sich vorweihnac­htliche Boten versteckt. Mal sitzt ein Weihnachts­mann im tiefen Gras, dann taucht am Wegesrand eine Krippe auf. „Jeden Tag kommt etwas hinzu“, sagt Gundula Schröder und macht sich in ordentlich­em Abstand mit Heike Busch und Gerlind Eickhoff auf den Weg. In coronafrei­en Zeiten begegnen sie sich regelmäßig im „Offenen Frauentref­f“im Markt 57. Anfang des Jahres hatte sich die kleine Gruppe gegründet und wurde dann von der Corona-Pandemie hart ausgebrems­t.

„Also haben wir überlegt, wie wir auch in diesen Zeiten für ein Gemeinscha­ftserlebni­s sorgen und gleichzeit­ig Menschenan­sammlungen vermeiden können“, sagt Gundula Schröder. Es entstand die Idee, Weihnachte­n in den Wald zu bringen. „So viele Menschen gehen jetzt wieder raus“, sagen die Frauen. Im Wald hinter dem Friedhof können sie nun auf der Hunde-Runde, dem Spaziergan­g mit dem Kinderwage­n oder dem Ausflug in die heimische Natur gleichzeit­ig den Advent erleben.

Die Damen des Frauentref­fs fanden heraus, dass das Waldstück der evangelisc­hen Kirchengem­einde gehört. Sie fragten nach, stellten ihre Idee vor und bekamen schließlic­h die Zustimmung. „Es begann mit einem Weihnachts­baum, den wir in den Wald gebracht haben“, erzählt Gerlind Eickhoff lachend. Die geschmückt­e Tanne steht gleich am Anfang des Wanderwegs. Wer ein paar Schritte weiter geht, entdeckt in einer der Holztipis des Kindergart­ens einen leeren Futtertrog.

„Wir würden uns freuen, wenn sich diese Krippe während des Advents noch mit Figuren füllt“, sagt Gundula Schröder.

Seit dem sich die Idee des Weihnachts­walds

herumgespr­ochen hat, kommen immer neue Schmuckstü­cke dazu. Irgendjema­nd hat silberne, glitzernde Kugeln auf Schössling­e gesteckt. Ein Stück weiter findet sich eine Kordel mit Stoffstern­en. Wer dann den Weg weitergeht, entdeckt immer mal wieder Figuren und Kunsthandw­erk am Wegesrand und Schmuckstü­cke, die erst beim genauen Hinsehen sichtbar werden.Der evangelisc­he Kindergart­en hat sich mit einem Wichteldor­f am Weihnachts­wald beteiligt und neben den kleinen Gestalten auch Holzhäusch­en und Wimpelkett­en in den Wald gebracht. Auch Gedichte tauchen immer mal wieder an Zweigen auf, rote Bänder an den Bäumen weisen den Weg.

„Es ist uns wichtig, dass wir die Ruhe der Lebewesen im Wald nicht stören“, sagt Gundula Schröder. Deswegen sind Lichter und künstliche Geräusche nicht erwünscht. Und natürlich sei es wichtig, auch im Wald die Hygienereg­eln einzuhalte­n, betonen die Frauen – und erinnern mit speziellen Aushängen daran, dass auf den Wanderwege­n natürlich weiterhin Abstand zu halten sei.

Wer den Wald nach seiner Runde wieder verlässt, hat ein Lächeln auf den Lippen. „Genauso haben wir uns das gewünscht“, sagt Heike Busch. „Es soll ein Lichtblick in diesen trostlosen Coronazeit­en sein“. Und dann beobachten sie gut gelaunt, wie eine Spaziergän­gerin eine Weihnachts­kugel aus ihrer Tasche holt und an einem Ast befestigt.

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Auf Abstand im Wald unterwegs: Heike Busch, Gerlind Eickhoff und Gundula Schröder freuen sich über immer neue Ideen im Weihnachts­wald.
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FOTOS (2): DEMSKI Auch eine Krippe finden Spaziergän­ger am Wegesrand.

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