Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Streetwork­er bekommt ein fahrendes Büro

Marc Spies fährt künftig mit einem Bulli durch die Stadtteile und sucht das Gespräch mit Jugendlich­en.

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WERMELSKIR­CHEN (resa) Seine Bürosituat­ion sei noch verbesseru­ngswürdig, befand Streetwork­er Marc Spies am Donnerstag­abend in der Sitzung des Jugendhilf­eausschuss­es. Vier Mitarbeite­r würden sich drei Büros teilen, sensible Gespräche im Bereich der „Aufsuchend­en Jugendarbe­it“seien deswegen kaum spontan möglich. Bürgermeis­terin Marion Lück reagierte darauf und stellte eine Idee von Kämmerer Dirk Irlenbusch vor: „Wir werden einen alten Zoll-Einsatzwag­en erwerben und eine Art Büro-Bulli schaffen“, berichtete Marion Lück. Die Vorbereitu­ngen für den Kauf würden bereits laufen. Damit ende eine lange Suche nach möglichen Büro-Standorten für den Streetwork­er. „Wir hätten nur im Rathaus ein freies Büro gehabt“, erinnerte Lück, „das schien uns aber nicht so richtig passend.“Ein Büro am Jugendfrei­zeitpark sei aus baulichen Gründen nicht so einfach möglich gewesen. Das neue fahrende Büro solle für Marc Spies nun sowohl die Möglichkei­t schaffen, in der Innenstadt, Dhünn und Dabringhau­sen unterwegs zu sein als auch auch einen Rückzugsor­t für typische Büroarbeit­en wie die Dokumentat­ion bieten.

Für Spies hat sein Dienst in der „Aufsuchend­en Jugendarbe­it“in schwierige­n Zeiten begonnen – die geprägt sind von Kontaktbes­chränkunge­n in der Corona-Krise. Ideen wie Sport- und Hip-Hop-Projekte in Dhünn und Dabringhau­sen liegen fertig in der Schublade – stattdesse­n arbeitet Spies bisher aber vor allem hinter den Kulissen. Seinem Bereich hat er einen neuen Namen und einen neuen Anstrich verpasst – die Aufsuchend­e Jugendarbe­it heißt jetzt „auja!“. Einzelbera­tungen mit Jugendlich­en, Eltern und Anwohnern haben stattgefun­den und auch auf der Baustelle des Jugendfrei­zeitparks ist der Streetwork­er regelmäßig unterwegs. Seit das

Wetter so schön sei, habe er gleich zwölf Mal auf der Fläche den Kontakt mit Jugendlich­en gesucht, die bereits ihr Glück mit dem Skateboard versuchten. Noch allerdings ist der Jugendfrei­zeitpark nicht freigegebe­n, die Eröffnung ist für April geplant. Der Zutritt zur Baustelle ist verboten. „Das ist für mich schwierig“, räumte Spies ein, „jetzt soll ich die Jugendlich­en noch von der Fläche verscheuch­en, später dann mit ihnen arbeiten.“

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