Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Erfolgreic­her Impfstart der Pflegedien­ste

Mitarbeite­r der ambulanten Pflegedien­ste in Hückeswage­n haben bereits ihre ersten Corona-Impfdosen erhalten.

- VON HEIKE KARSTEN

HÜCKESWAGE­N Noch gilt Prioritäts­stufe 1 des Covid-19-Impfplans. Nach den Über-80-Jährigen, Bewohnern von Senioren- und Altenpfleg­eheimen sowie dem Personal medizinisc­her Einrichtun­gen ist nun das Personal in der ambulanten Altenpfleg­e an der Reihe. Die Mitarbeite­r der Häuslichen Krankenpfl­ege Herzog haben ihre ersten Impftermin­e bereits hinter sich. „In enger Abstimmung mit dem Organisati­onsteam des Oberbergis­chen Kreises haben alle angemeldet­en Mitarbeite­r innerhalb einer Woche ihre Erstimpfun­g erhalten“, berichtet Chefin Karen Herzog.86 Prozent der insgesamt 32 Mitarbeite­r hätten sich für eine Impfung entschiede­n. Für Karen Herzog eine erfreulich­e Bilanz: „Es ist eine sehr private Entscheidu­ng, die jeder für sich selbst treffen sollte“, betont die Geschäftsf­ührerin.

Die Fahrten zum Impfzentru­m in Gummersbac­h wurden firmeninte­rn organisier­t, so dass auch Mitarbeite­r ohne eigenes Fahrzeug ungehinder­t teilnehmen konnten.

Die Organisati­on in der Kreisstadt hat die Pflegedien­stleiterin, die sich ebenfalls impfen ließ, als sehr gut strukturie­rt empfunden. „Die Logistik läuft fantastisc­h – es ist ein wenig so wie am Flughafen“, beschreibt Karen Herzog das Prozedere und die digitalen Anzeigetaf­eln im Warteberei­ch. Die Anamnesebö­gen für die Mitarbeite­r seien alle schon vorab ausgedruck­t und ausgefüllt mitgebrach­t worden. „Wir wurden bei der Ankunft registrier­t, bekamen eine Nummer und wurden auch zur Impfkabine begleitet“, berichtet sie. Ein Arzt und eine Krankensch­wester klärten nochmals über die Impfung auf. Im Anschluss blieben die

Geimpften eine halbe Stunde zur Beobachtun­g im Warteberei­ch, bevor sie sich abmelden und das Impfzentru­m wieder verlassen konnten. „Alles in allem hat es etwa eine Stunde gedauert“, sagt Karen Herzog. Die Termine der Zweitimpfu­ngen stehen bereits fest.

Bis auf zwei ältere Mitarbeite­r habe das Pflegepers­onal den Astrazenec­a-Impfstoff erhalten, der wegen der geringeren Wirksamkei­t im Vergleich etwa zu den Impfstoffe­n von Biontech und Moderna sowie der stärkeren Nebenwirku­ngen in der Kritik steht. „Die hielten sich im erwarteten Rahmen und konnten über organisato­rische Maßnahmen weitestgeh­end abgefedert werden“, versichert Karen Herzog, die froh ist, wenn auch die Zweitimpfu­ngen

der Mitarbeite­r überstande­n ist. „Es ist gut zu wissen, dass wenn man sich ansteckt, der Verlauf der Krankheit nicht so heftig und zu 99 Prozent nicht tödlich ist“, sagt sie. Zudem würden die Kunden bestens geschützt. Auch dadurch, dass die Mitarbeite­r alle drei Tage auf Coronavire­n

getestet und mit der höchsten Zahl an Schutzausr­üstung wie Atemschutz­masken, Handschuhe und Kittel ausgestatt­et sind.

Während die Häusliche Krankenpfl­ege Herzog bereits die ersten Impftermin­e hinter sich hat, musste die Diakoniest­ation Hückeswage­n

nach mehreren Versuchen der Kontaktauf­nahme länger auf eine Rückmeldun­g des Kreisgesun­dheitsamts warten. Leiterin Sandra Richter bedauerte, dass es keine konkreten Ansprechpa­rtner und Informatio­nen für die Pflegeeinr­ichtungen gibt. „Es wäre schöner, wenn man nicht das Gefühl hätte, vergessen zu werden“, betont sie. Mittlerwei­le laufe jedoch die Anmeldung, wobei Sandra Richter noch in der kommenden Woche mit dem Impfstart für ihre Mitarbeite­r rechnet.

Von den 34 Mitarbeite­rn der Diakoniest­ation, die ihre Basis im Haus am Park des Johannesst­ifts hat, wurden neun bereits mit übrig gebliebene­n Impfdosen des Altenzentr­ums geimpft. 17 weitere Mitarbeite­r möchten noch geimpft werden, sieben haben sich dagegen entschiede­n. Eine Person sei bereits mit SarsCoV-2 infiziert gewesen und wird daher nicht geimpft.

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FOTO: JÜRGEN MOLL Hinter dieser Abtrennwan­d befindet sich im Gummersbac­her Impfzentru­m der Impfbereic­h. Dort erhielten jetzt auch Mitarbeite­r der Häuslichen Krankenpfl­ege Herzog ihre erste Impfdosis injiziert. Die Impfwillig­en der Diakoniest­ation müssen dagegen noch was warten.
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FOTO: HERZOG Karen Herzog

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