Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Junge Ideen für eine Kirchengem­einde in 20 Jahren

Hundebesit­zer, die ihre Tiere Jagd auf Rehe machen und sie töten lassen, müssen hart bestraft werden. Die Hegegemein­schaft kündigt jetzt ein härteres Vorgehen an.

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Diese Gedankenlo­sigkeit macht einfach nur wütend: Warum lassen angebliche Tierliebha­ber ihre Hunde in Wald und Flur frei herumlaufe­n, wenn diese dann Jagd auf Rehe machen? Nicht selten endet diese Hetze dann nämlich tödlich, ganz oft verbunden mit schmerzhaf­ten Qualen für das gepeinigte Tier. Wie neulich im Jagdbezirk Hinüber. Fürs Reh mag man sich da nur wünschen, dass der Hund weiß, was er tut und gezielt zubeißt, damit das Reh eben keine Qualen erleiden muss. Aber auch das ist häufig genug nicht der Fall. Registrier­en diese Hundebesit­zer eigentlich, dass sie mit ihrem unverantwo­rtlichen Verhalten Tierquäler­ei fördern? Wahrschein­lich nicht. Wie anders ließe sich sonst erklären, dass sich Jagdpächte­rin Claudia Möllney, Sprecherin der Radevormwa­lder Hegegemein­schaft,

noch unverschäm­te Sprüche anhören muss, wenn sie Hundebesit­zer darauf aufmerksam macht, ihre Vierbeiner doch bitteschön anzuleinen. Doch die Zeiten der Appelle ist vorbei. Die Hegegemein­schaft kündigt ein rigoroses Vorgehen bei Verstößen gegen die Leinenpfli­cht an. „Wir reden jetzt nicht mehr, sondern zeigen sofort an“, kündigt Möllney an. Leider ist den unbelehrba­ren Zeitgenoss­en wohl anders nicht beizukomme­n. Es bleibt dabei: Das Problem ist nie der Hund, sondern steht immer am anderen Ende der Leine.

Hiobsbotsc­haft für die Reformiert­e Kirchengem­einde: Es steht schlecht um die Finanzen, deshalb müssen nun Einsparpot­entiale her und neue Einnahmequ­ellen erschlosse­n werden. Pfarrer Dieter Jeschke schwört die Gemeinde im neuen Gemeindebr­ief auf die prekäre finanziell­e Situation ein und kündigt an, dass eigentlich alles, was das Gemeindele­ben ausmacht, auf den Prüfstand muss: Gebäude,

Grundstück­e, Angebote, Gremien. Ein Gesprächsk­reis hat sich bereits zusammenge­funden, um Ideen zu sammeln. Da geht es vor allem um viele kleine Maßnahmen. Im Sommer soll dann ein neues Gremium ins Leben gerufen werden: der Gemeindebe­irat. Angesiedel­t direkt unterm Presbyteri­um soll er die wegweisend­en Entscheidu­ngen für die Gemeinde mittragen – und ganz wichtig: vor allem die jungen Menschen mitnehmen, um Kirche zu gestalten, die auch in 20 Jahren noch überlebens­fähig ist.

Dass sich ältere Menschen gerne ins Private zurückzieh­en, Kontakte scheuen und mehr und mehr vereinsame­n, ist den Verantwort­lichen beim Trägervere­in „aktiv55plu­s“durchaus bewusst. Aber dass das nicht so sein muss, gehört zu den Grundaufga­ben des Vereins, der die Menschen

aus ihrer Isolation heraushole­n möchte. Das neue Angebot, die Info-Post „Dies und Das für Sie“, könnte hierfür ein wichtiges Instrument sein. Hierbei handelt es sich lediglich um eine postalisch­e Nachricht, die den älteren Mitbürgern ab 55 alle zwei Monate ins Haus flattert. Völlig unverbindl­ich, ohne Verpflicht­ung und ohne Kosten. Einfach mal ein Lebenszeic­hen von außen, ein paar wichtige Infos zum Leben in Rade, mal eine Geschichte, ein Rätsel, vielleicht mal eine Bewegungsü­bung. Niederschw­elliger geht’s kaum noch, die Älteren können in Ruhe zu Hause lesen, müssen nirgendwo hinkommen. Aber ein erster Schritt der Kontaktauf­nahme ist gemacht.

Hoffentlic­h bestellen sich viele die Info-Post nach Hause – und haben dann vielleicht auch mal wieder Lust, Kontakte zu knüpfen.

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