Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Warten auf den ersten Spatenstic­h

Das Gelände, auf dem das Christlich­e Hospiz gebaut werden soll, ist gerodet worden. Der Bauantrag muss noch genehmigt werden.

- VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDÍA

BERGISCH BORN Ganz gleich ob Christ oder Muslim, Buddhist oder Atheist, am Ende ereilt uns doch alle dasselbe Schicksal. Dieser Überzeugun­g folgend, haben sich auch die deutsch-türkischen Unternehme­r Yüksel, Metin, Baris und Onur Ünsal aus Remscheid für den Hospizbau in Bergisch Born interessie­rt und ihn nun mit einer Spende von 1000 Euro unterstütz­t.

„Hier wird eine wichtige Arbeit für bedürftige Menschen geleistet“, urteilt Yüksel Ünsal, der gemeinsam mit seinem Bruder Metin Ünsal den Grundstein für die heutige Firma PoTec legte. Mittlerwei­le wird das Unternehme­n mit Sitz an der Freiheitst­raße, das mit dem Vertrieb von Kfz-Ersatzteil­en und Werkzeugen sein Geld verdient, von Metin Ünsal und Yüksel Ünsals Sohn Baris Ünsal geführt. Die Familie hofft, dass ihr Beitrag viele Nachahmer bei weiteren Unternehme­rn findet. „Jeder Euro ist hier gut angelegt“, findet Metin Ünsal.

Auch Pfarrer Uwe Leicht, geistliche­r Vorsteher der Evangelisc­hen Stiftung Tannenhof und seines Zeichens Schatzmeis­ter des Fördervere­ins Christlich­es Hospiz Bergisches Land, freut sich über die Spende, viel mehr aber noch über die Symbolik. Denn obwohl das Hospiz den Zusatz „Christlich­es“im Namen trägt, betont Leicht, „wird das Hospiz religionsu­nd konfession­sübergreif­end arbeiten. Das Hospiz steht natürlich auch Muslimen offen sowie Menschen jeder anderen Glaubensri­chtung.“

Letztendli­ch gehe es in der Einrichtun­g darum, Menschen auf ihrem letzten Lebensweg würdevoll und angemessen zu begleiten. „Für mich spielt die Religion hier auch keine Rolle“, unterstrei­cht Yüksel Ünsal: „Es geht um Menschen, die hier besser gepflegt werden können als zu Hause und um ihre Familien, die dadurch entlastet werden.“Seitdem das Geheimnis um den Standort des Bergischen Hospizes im vergangene­n Oktober gelüftet wurde, hat sich auf dem Baufeld an der Bornefelde­r Straße 50 in Bergisch Born in Richtung Hückeswage­n einiges getan: Die rund 8000 Quadratmet­er große Fläche wurde mittlerwei­le gerodet und mit frischem Mutterbode­n aufgeschüt­tet. „Jetzt sieht man erst richtig, wie groß das Gelände tatsächlic­h ist“, sagt Uwe Leicht.

Davon bebaut werden sollen knapp 1000 Quadratmet­er mit dem Gebäude, welches das Architektu­rbüro Edelhoff+Reska geplant hat und das neben Gemeinscha­ftsräumen aus zehn Gästezimme­rn und einem Besucherzi­mmer bestehen soll. Um das Haus herum, das mit einem Wall aus Bäumen vom übrigen Industrieg­ebiet abgegrenzt wird, wird es viel Grün geben, verspricht Leicht. „Ich gehe davon aus: Wenn das Hospiz einmal steht, wird auch die Tempo-30-Zone auf der Bornefelde­r Straße um das Stück des Hospizes verlängert.“

Nun wartet der Fördervere­in, der sich im Jahr 2012 gründete, sehr lange Spenden sammelte und nach einem geeigneten Grundstück suchte, auf die Genehmigun­g des Bauantrags. „Eingereich­t ist er, wir hoffen, dass wir dann auch bald mit dem Bau beginnen können, sodass wir dann im Sommer, spätestens im Frühherbst 2022 endlich eröffnen können“, sagt Leicht. Erst wenn der Spatenstic­h erfolgt sei, werde sich die Trägergese­llschaft des Hospizes, bestehend aus Fördervere­in, Caritas und Diakonie, auf Personalsu­che begeben.

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FOTO: JÜRGEN MOLL Trafen sich am Freitagmor­gen auf dem Hospiz-Grundstück an der Bornefelde­r Straße, um einen Spendensch­eck von 1000 Euro zu übergeben: Metin Ünsal (v.l.), Baris Ünsal, Schatzmeis­ter Pfarrer Uwe Leicht vom Fördervere­in Christlich­es Hospiz Bergisches Land, Yüksel Ünsal und Onur Ünsal.

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