Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Warten auf den ersten Spatenstich
Das Gelände, auf dem das Christliche Hospiz gebaut werden soll, ist gerodet worden. Der Bauantrag muss noch genehmigt werden.
BERGISCH BORN Ganz gleich ob Christ oder Muslim, Buddhist oder Atheist, am Ende ereilt uns doch alle dasselbe Schicksal. Dieser Überzeugung folgend, haben sich auch die deutsch-türkischen Unternehmer Yüksel, Metin, Baris und Onur Ünsal aus Remscheid für den Hospizbau in Bergisch Born interessiert und ihn nun mit einer Spende von 1000 Euro unterstützt.
„Hier wird eine wichtige Arbeit für bedürftige Menschen geleistet“, urteilt Yüksel Ünsal, der gemeinsam mit seinem Bruder Metin Ünsal den Grundstein für die heutige Firma PoTec legte. Mittlerweile wird das Unternehmen mit Sitz an der Freiheitstraße, das mit dem Vertrieb von Kfz-Ersatzteilen und Werkzeugen sein Geld verdient, von Metin Ünsal und Yüksel Ünsals Sohn Baris Ünsal geführt. Die Familie hofft, dass ihr Beitrag viele Nachahmer bei weiteren Unternehmern findet. „Jeder Euro ist hier gut angelegt“, findet Metin Ünsal.
Auch Pfarrer Uwe Leicht, geistlicher Vorsteher der Evangelischen Stiftung Tannenhof und seines Zeichens Schatzmeister des Fördervereins Christliches Hospiz Bergisches Land, freut sich über die Spende, viel mehr aber noch über die Symbolik. Denn obwohl das Hospiz den Zusatz „Christliches“im Namen trägt, betont Leicht, „wird das Hospiz religionsund konfessionsübergreifend arbeiten. Das Hospiz steht natürlich auch Muslimen offen sowie Menschen jeder anderen Glaubensrichtung.“
Letztendlich gehe es in der Einrichtung darum, Menschen auf ihrem letzten Lebensweg würdevoll und angemessen zu begleiten. „Für mich spielt die Religion hier auch keine Rolle“, unterstreicht Yüksel Ünsal: „Es geht um Menschen, die hier besser gepflegt werden können als zu Hause und um ihre Familien, die dadurch entlastet werden.“Seitdem das Geheimnis um den Standort des Bergischen Hospizes im vergangenen Oktober gelüftet wurde, hat sich auf dem Baufeld an der Bornefelder Straße 50 in Bergisch Born in Richtung Hückeswagen einiges getan: Die rund 8000 Quadratmeter große Fläche wurde mittlerweile gerodet und mit frischem Mutterboden aufgeschüttet. „Jetzt sieht man erst richtig, wie groß das Gelände tatsächlich ist“, sagt Uwe Leicht.
Davon bebaut werden sollen knapp 1000 Quadratmeter mit dem Gebäude, welches das Architekturbüro Edelhoff+Reska geplant hat und das neben Gemeinschaftsräumen aus zehn Gästezimmern und einem Besucherzimmer bestehen soll. Um das Haus herum, das mit einem Wall aus Bäumen vom übrigen Industriegebiet abgegrenzt wird, wird es viel Grün geben, verspricht Leicht. „Ich gehe davon aus: Wenn das Hospiz einmal steht, wird auch die Tempo-30-Zone auf der Bornefelder Straße um das Stück des Hospizes verlängert.“
Nun wartet der Förderverein, der sich im Jahr 2012 gründete, sehr lange Spenden sammelte und nach einem geeigneten Grundstück suchte, auf die Genehmigung des Bauantrags. „Eingereicht ist er, wir hoffen, dass wir dann auch bald mit dem Bau beginnen können, sodass wir dann im Sommer, spätestens im Frühherbst 2022 endlich eröffnen können“, sagt Leicht. Erst wenn der Spatenstich erfolgt sei, werde sich die Trägergesellschaft des Hospizes, bestehend aus Förderverein, Caritas und Diakonie, auf Personalsuche begeben.