Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Lenneper Klosterkirche öffnet frühestens nach Ostern
LENNEP Sonja Tewinkel, Kulturmanagerin der Klosterkirche, hält eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs ab Montag, 22. März, für unrealistisch. „Ich weiß nicht, wie Herr Spahn sich das vorstellt, das ist organisatorisch völlig unmöglich“, sagt sie. So müssten die Veranstalter dafür sorgen, dass die Besucher unter Aufsicht einen Schnelltest vor Betreten des Veranstaltungsraums machen.
„Das ist schon ein zeitliches Problem. Ein Schnelltest dauert 15 Minuten, bis das Ergebnis vorliegt. Wenn wir 50 Besucher haben, die jeweils 15 Minuten für den Test brauchen, müsste man den Einlass mehrere Stunden nach vorne verlegen. Und wer kann – und will? – schon um 17 Uhr zur Veranstaltung kommen, wenn er dann bis 19 oder 19.30 Uhr warten muss, bis er eingelassen wird?“, sagt Sonja Tewinkel. Abgesehen davon fehle dafür das Personal, das die Tests vornehmen und dokumentieren könne. „Und woher die Tests selbst kommen sollen, ist auch noch völlig unklar“, sagt die Kulturmanagerin.
Sie glaube, dass die Aussage von Gesundheitsminister Jens Spahn die Menschen eher ein wenig beruhigen solle, als dass sie praktisch wirklich umsetzbar sei. „Vielleicht als ein Signal im Sinne von: Wir sind noch da. Aber ich frage mich wirklich, wie man sich die Umsetzung dieses immensen organisatorischen Aufwands vorstellt“, sagte Sonja Tewinkel.
Abgesehen davon halte Sonja Tewinkel es auch für kein gutes Signal, bei derzeit wieder steigenden Infektionszahlen den Betrieb wieder aufzunehmen. „Wir haben uns im Vorstand der Klosterkirche dafür entschieden, frühestens am 11. April, also in der Woche nach Ostern, wieder aufzumachen“, sagt Sonja Tewinkel. Die Kulturmanagerin der Klosterkirche hält es für wesentlich sinnvoller, dann auch das bewährte Hygienekonzept aus dem Sommer und Herbst des Vorjahres zu nutzen. „Wir hatten keinen einzigen Corona-Fall bei uns. Es hat damals funktioniert – warum soll es heute nicht funktionieren?“, fragt sie rhetorisch. Sie würde sich wünschen, dass die guten Erfahrungen dieser Zeit vor dem November-Lockdown, auch jetzt im April wieder genutzt werden könnten.
„Für mich ist klar: So, wie es vom Bundesgesundheitsminister jetzt vorgegeben wird, können die Theater auf jeden Fall nicht öffnen“, sagt Sonja Tewinkel.