Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Betrugsversuche mit Schnelltests und Impfungen
OBERBERG (büba) Betrüger und Trickdiebe sind mitunter innovativ und schnell, wenn es darum geht, sich auf aktuelle Ereignisse einzustellen und daraus Kapital zu schlagen. So steht momentan offenbar die Corona-Pandemie bei ihnen hoch im Kurs, um Opfer hinters Licht zu führen, berichtet Polizei-Sprecher Michael Tietze. So versuchen insbesondere Trickdiebe derzeit unter dem Vorwand eines Schnelltests oder einer Impfung in die Wohnung zu gelangen, es werden unseriöse Kaufangebote von Tests und Impfdosen angeboten bis hin zu Schockanrufen, bei denen Verwandte angeblich schwer an Corona erkrankt sind und dringend sehr teure Medikamente benötigen, die nicht von der Krankenkasse übernommen werden.
„Neuerdings hat es auch Fälle gegeben, bei denen vereinbarte Impftermine angeblich von offizieller Stelle abgesagt wurden, was allerdings jeglicher Grundlage entbehrt“, betont der Polizei-Sprecher. Im Oberbergischen sei ein Fall aus Gummersbach bekannt. Dort hatte sich ein Unbekannter unter dem Organisationsnamen „Impfzentrum NRW“bei einem 70-Jährigen gemeldet und mitgeteilt, dass der vereinbarte Termin nicht stattfinden würde. Als der Betroffene darauf bestand, die Absage schriftlich zu erhalten, wurde der Anrufer ausfallend und legte auf. Der Gummersbacher nahm übrigens wie vereinbart seinen Impftermin im Impfzentrum wahr.
„Der Zweck des Anrufs konnte bislang nicht eindeutig geklärt werden“, sagt Tietze. Ungewöhnlich sei allerdings die Telefonnummer, über die das Gespräch geführt wurde: eine belgische Nummer. Ralf Schmallenbach, Leiter des Impfzentrums, stellt zudem klar, dass vereinbarte Termine auf jeden Fall wahrgenommen werden sollen: „Es hat noch keinen Fall gegeben, dass der Oberbergische Kreis einen Impftermin telefonisch absagen musste. Bei vergebenen Terminen ist sichergestellt, dass genügend Impfstoff vorhanden ist!“