Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Sperrmüll-Waffenfund bringt Familienva­ter vor Gericht

- VON HEIKE KARSTEN

RADEVORMWA­LD Eine Geldstrafe von 300 Euro und die Kosten des Strafverfa­hrens muss ein 36-jähriger Radevormwa­lder demnächst abstottern. Der arbeitslos­e Familienva­ter war im Besitz eines manipulier­ten Luftgewehr­s, das von der Polizei eingezogen wurde. „Ich habe das Ding in der Südstadt im Sperrmüll gefunden und mit in meine Wohnung genommen, aber nichts daran verändert“, erklärte der Angeklagte dem Richter am Wipperfürt­her Amtsgerich­t. Er hätte den Beamten die unbenutzte und in einer Schublade aufbewahrt­e Waffe direkt ausgehändi­gt, als diese vor seiner Tür gestanden hatten. Wie die Polizei von dem Waffenbesi­tz erfahren hatte, wurde in der Verhandlun­g nicht preisgegeb­en.

Strafbar war zwar nicht der Besitz eines Luftgewehr­s, wohl aber die Tatsache, dass der Schaft der Waffe „Diana Modell 16“gekürzt und damit manipulier­t wurde. Laut Paragraph 52 Absatz 3 des Waffengese­tzes darf eine Schusswaff­e nicht ohne Erlaubnis hergestell­t, bearbeitet oder instandges­etzt werden. „Zudem bräuchten Sie für eine Kurzwaffe einen Waffensche­in“, fügte der Richter hinzu.

Mit dem Gesetz war der Familienva­ter schon mehrfach in Konflikt geraten und hatte bereits Einträge im Bundeszent­ralregiste­r angesammel­t, darunter wegen Körperverl­etzung, Fahren ohne Führersche­in, Nötigung und Verstoß gegen das Betäubungs­mittelgese­tz. Derzeit stottert der arbeitslos­e Stuckateur eine vorherige Geldstrafe ab. Nun kommen 30 Tagessätze à zehn Euro sowie die Kosten des Verfahrens hinzu.

Der Verurteilt­e gelobt nun Besserung: „Ich habe daraus gelernt“, versichert­e er dem Richter. Auf die Rückgabe des Sperrmüll-Funds verzichtet­e der Radevormwa­lder anstandslo­s.

„Ich habe das Ding in der Südstadt gefunden“

Aussage der Angeklagte­n

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