Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Vorsicht vor „Schnäppchen“
Fahrzeugkäufer sollten zu billige Angebote besser hinterfragen, um nicht zu Betrugsopfern zu werden.
(tmn) Viel zu billig und das Auto nicht vor Ort. Wer Inserate solcher Gebrauchtwagen im Netz entdeckt, sollte besser skeptisch sein. Aktuell warnen der ADAC Nordrhein und die Polizei Köln vor Betrügereien beim Gebrauchtwagen-Handel im Internet. Die Masche der Betrüger: Bei der Suche im Internet stoße der Interessent auf ein „super Angebot“und vereinbare ein Treffen. Oft steht das Auto dann aber nicht am Ort, der in der Anzeige genannt ist, sondern befindet sich unter einem Vorwand an einem anderen Ort.
„Oftmals verspätet sich der Verkäufer dann, weil er erst einmal ausspioniert, ob es sich um einen harmlosen Käufer oder um die Polizei handelt“, sagt Hauptkommissar Jürgen Endres von der Kölner Polizei. Wenn sich der Verkäufer sicher fühle, erfolge nach einer Probefahrt die Übergabe. Der Kaufvertrag werde unterschrieben, das Geld übergeben. Bei der Ummeldung auf der Zulassungsstelle folge das „böse Erwachen“.
Sowohl Auto als auch Fahrzeugpapiere erwiesen sich als gestohlen. „Die Verkäufer zu identifizieren, ist aufgrund der geringen Spurenlage und den falschen Kontaktdaten meist schwierig“, sagt Endres. Selbst wenn die Täter ermittelt würden, sei das Geld nicht mehr aufzufinden.
Auch die Verbraucherschützer des ADAC Nordrhein registrieren vermehrt Fälle, bei denen Autokäufer auf Betrüger hereinfielen. „An gestohlenen Sachen kann man kein Eigentum erwerben – auch dann nicht, wenn man nicht wusste, dass das Auto gestohlen ist. Der Käufer steht also mit leeren Händen da“, warnt Rechtsexpertin Gabriele Schön. Es ist ratsam, sich bei vermeintlichen Schnäppchen zu fragen, warum solche Autos so viel günstiger angeboten werden. Wieso interessierte sich niemand anderes für das Angebot und warum griff kein Händler zu? Auch sollten Rechtschreibfehler in amtlichen Dokumenten Alarmzeichen sein.