Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Den Folgen von Starkregen vorbeugen
Die Radevormwalder Politik berät, ob die Stadt sich dem Risikomanagement des Kreises anschließt.
RADEVORMWALD/OBERBERG An den 29. Mai 2018 können sich Anwohner des Uelfetals noch gut erinnern. An diesem Tag ging über der ganzen Region ein Unwetter ungeahnten Ausmaßes nieder. Die Feuerwehr hatte alle Hände voll zu tun – besonders kritisch war die Lage im Tal der Uelfe, wo aus dem Bach ein reißendes Gewässer wurde. Mit Sandsäcken mussten die Einsatzkräfte die Gebäude an der Obersten Mühle vor den Fluten bewahren.
Starkregenereignisse wie diese werden von Fachleuten in Zukunft häufiger erwartet. Das Wetter wird extremer, es gibt einerseits lange Trockenperioden, aber wenn es regnet, dann laufen rasch die Keller voll.
Aus diesem Grund hat der Oberbergische Kreis nun das Konzept eine Starkregenrisikomanagements vorgelegt, dem sich die Städte und Gemeinden anschließen sollen. In Radevormwald wird die Politik im kommenden Haupt- und Finanzausschuss am Dienstag, 23. März, darüber beraten. Das Ziel ist es, die Folgen von solchen extremen Wetterereignissen abzuwenden oder zumindest zu minimieren, heißt es in dem Entwurf des Kreises.
Zwischen der Stadt, dem Kreis mit seinen Kommunen sowie den Wasserverbänden und der Bezirksregierung Köln als Fördermittelgeber habe es bereits Abstimmungen gegeben, heißt es in der Vorlage der Verwaltung. Die Bezirksregierung begrüße dieses gemeinschaftliche Projekt und habe eine Förderung in Höhe von 50 Prozent in Aussicht gestellt. Auch die Wasserverbände haben ihre Bereitschaft zur Mitarbeit signalisiert. Die voraussichtlichen Kosten für das Starkregenrisikomanagement betragen nach erster Prognose zwischen 300.000 und 400.000 Euro. Die nach Abzug der Förderung verbleibenden Kosten werden auf die Städte und Gemeinden im Rahmen einer „Spitzabrechnung” und darüber hinaus basierend auf der Flächengröße der jeweiligen Kommune verteilt.
Aus Vertretern der Städte und Gemeinden wird ein Lenkungskreis gebildet, der als beratendes Gremium fungiert.
Bereits nach den Starkregenereignissen vor zwei Jahren hatte Ulrich Dippel, Leiter des Technischen Bauamtes erklärt, Ziel müsse es sein, den Bürgern eine Unterlage an die Hand zu geben, auf der das jeweilige Hochwasserrisiko der verschiedenen Stadtbereiche einsehbar sei.