Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Lück: Sorge vor Konkurrenz unbegründe­t

Kultur-Stammtisch diskutiert über das geplante Vorhaben zur Entwicklun­g des Areals im Eifgental.

- VON STEPHAN SINGER

WERMELSKIR­CHEN Eine Konkurrenz für das Haus Eifgen soll das Vorhaben des Investors im Eifgental (wir berichtete­n) nicht werden. Das versprach Bürgermeis­terin Marion Lück beim Kultur-Stammtisch. „Da achten wir drauf. Der Investor will keine Konkurrenz­situation schaffen“, betonte sie. Nach Einschätzu­ng der Bürgermeis­terin sehe der Investor im Haus Eifgen in unmittelba­rer Nachbarsch­aft zu seinem Vorhaben einen Mehrwert: „Keiner will eine Situation eines Wettbewerb­s aufbauen – das ist völlig ausgeschlo­ssen.“

Vorausgega­ngen war eine Diskussion über die Frage, ob die Bürger bei dem Projekt im Eifgental in ausreichen­dem Maß involviert und informiert worden seien. Dabei hatte André Frowein, Jugendcafé ( Juca)-Leiter und Vorsitzend­er des Stadtmarke­tingverein­s, deutlich gemacht: „Das Haus Eifgen steht für bürgerscha­ftliches Engagement, ist ein Vorzeige-Objekt für Wermelskir­chen in der Region. Das möchte ich unangetast­et wissen.“Joachim Schulte bezeichnet­e das Vier-Millionen-Euro-Vorhaben als „Riesending“, dessen Präsentati­on ein „großes Glasgebäud­e“auf dem ehemaligen Freibad-Gelände vorsehe.

Die Bezeichnun­g „Riesen-Projekt“relativier­te der SPD-Fraktionsv­orsitzende Jochen Bilstein: „Der Bestand wird saniert und umgebaut, so dass man nicht von einer Riesenmaßn­ahme sprechen kann. Es geht nicht zu Lasten der umgebenden Natur.“Büfo-Chef Oliver Platt, der als Vorsitzend­er des Ausschusse­s für Kultur, Freizeit und Tourismus am Kultur-Stammtisch teilnahm, gestand ein, dass er und seine Fraktion mit dem Projekt „nicht ganz glücklich“seien, aber: „Wir müssen realistisc­h bleiben. Die Stadt hat für eine Entwicklun­g im Eifgental kein Geld.“Wolfgang Schindler, vor seiner Pensionier­ung Wermelskir­chener Stadtplane­r, erinnerte: „Es gibt dort eine Bebauungsp­lan, der für das Projekt geändert werden müsste, weil er derzeit eine andere Zielsetzun­g hat.“

Dem widersprac­h Marion Lück nicht: „Wir müssen dort etwas tun, es ist alles in desolatem Zustand. Dafür müssen wir sicherlich Pläne anpassen.“Es entstünde bei dem Vorhaben kein zusätzlich­er umbauter Raum und verursache „kein Rämmi-Dämmi“– der Investor würde mit dem Areal „schonend“umgehen. Die Bürgermeis­terin signalisie­rte, gerne Informatio­nen für die Bürger bereitzust­ellen und führe Gespräche, aber: „Möglichkei­ten der Kommunikat­ion wie Informatio­nsveransta­ltungen

fehlen angesichts Corona.“

Jochen Bilstein skizzierte, dass der Naturraum einschließ­lich des ehemaligen Freibad-Schwimmbec­kens im Eifgental durch das Vorhaben nicht angetastet werde und selbst der „Feldermaus-Turm“nicht Bestandtei­l der Verhandlun­gen ist. „Im Moment ist eine Entscheidu­ng bei der nächsten Sitzung des Ausschusse­s für Stadtentwi­cklung und Verkehr am 2. Mai geplant – das ist aber als Endpunkt nicht gesetzt“, blickte Bilstein aus. Bei Beratungsb­edarf gäbe es ja noch eine Sitzung im Juni: „Bis dahin sollte ein Beschluss

gefasst ein, denn der Investor hat auch Interessen, die zu berücksich­tigen sind.“

Der Kultur-Stammtisch-Moderator Michel Dierks freute sich über die rege Teilnahme politische­r Vertreter: „Ich bin ziemlich begeistert, Kultur und Politik so dicht an einem Tisch beziehungs­weise einem Bildschirm zu sehen.“Wenngleich er mehr an einer Vernetzung der Kultur-Schaffende­n interessie­rt sei, warf er ein: „Man kann ja mal drüber nachdenken, ob man das Eifgental-Areal mit einem Genossensc­hafts-Modell ähnlich wie im Haus Eifgen entwickelt.“

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ENTWURF: LO-PROJECTS Im Eifgen wird es keine riesigen Gläskasten gebe – das erklärte jüngst Jochen Bilstein. Vielleicht hatte er eine andere Planung vor Augen.

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