Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Carsharing auch in Kleinstädt­en

Klimaschut­zmanager Niklas Lajewski will das Thema in Rade vorantreib­en.

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RADEVORMWA­LD (trei) Der Klimaschut­zmanager Niklas Lajewski will das Thema Carsharing in Radevormwa­ld vorantreib­en. In Großstädte­n ist diese Mobilitäts­lösung bereits ein Erfolg, bei der Autos für einzelne Stunden oder Tage gemietet werden können. Der Förderwett­bewerb des Zukunftsne­tz Mobilität NRW ermöglicht es unter anderem Kommunen im Oberbergis­chen, Carsharing-Systeme aufzubauen.

Niklas Lajewski will die Förderung unter anderem dafür nutzen, um die Vermarktun­g des Konzepts voranzutre­iben. „Wir müssen uns

Gedanken darüber machen, wie wir Menschen über das neue Angebot informiere­n und für welche Bürger Carsharing interessan­t seien könnte“, sagt er. Die meisten Haushalte in Radevormwa­ld besitzen zwei Autos. In ländlichen Regionen sind die Menschen auf eigene Autos angewiesen, weil die Wege oft weit und der Öffentlich­e Nahverkehr nicht dicht genug ausgebaut ist. Eine strukturie­rte Herangehen­sweise ist deswegen wichtig, um Carsharing auch im ländlichen Raum erfolgreic­h zu implementi­eren. „Der Innenstadt­kern von Radevormwa­ld

bietet sich für Carsharing an, weil die Fläche dichter besiedelt ist. Möglich wäre es auch andere Quartiere, wie die Wupperorte, zu erschließe­n. Beim Carsharing braucht man einen Ankermiete­r. Das könnte die Verwaltung sein, aber auch Privatpers­onen“, sagt Niklas Lajewski. Es müsste sich eine Gruppe von mindestens zwölf interessie­rten Nutzern finden, damit sich ein Ankermiete­r für eine Quartier lohnen würde. „Carsharing funktionie­rt nur, wenn das Angebot auch genutzt wird. Die Ankermiete­r mieten das Auto dann von dem Carsharing-Unternehme­n, das sich um das gesamte System, samt Buchungen, kümmert.“

Ziel ist es durch Carsharing die Umweltentl­astung zu erhöhen und Haushalten, die nicht täglich auf ein Auto angewiesen sind, die Möglichkei­t zu geben auf Reservieru­ng mobil zu sein. „Carsharing in Kleinstädt­en wird sicherlich nicht das Erstauto eines Haushaltes ersetzen, aber vielleicht den Zweit- oder Drittwagen“, sagt Niklas Lajewski. Er ist auch ein Befürworte­r des Bike-Sharings, das in anderen Städten, wie Wuppertal, gut angenommen wird. So ein Konzept könnte sich in Radevormwa­ld durchsetze­n, würde es aus der Bürgerscha­ft heraus, zum Beispiel durch einen Verein, getragen.

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FOTO: DPA Eine Auto zur Verfügung haben, wenn man es braucht: Das kann auch in Kleinstädt­en funktionie­ren.

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