Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Schnelltestpflicht für Schüler – so lief der Probelauf
Grundschulleiter loben die Kinder, die in in der Notbetreuung waren und die Testkits bereits erfolgreich ausprobiert haben.
WERMELSKIRCHEN Pünktlich zum vergangenen Wochenende sind in allen Grundschulen in Wermelskirchen die Testkits des Landes für die Schnelltests angekommen. Zweimal pro Woche sollen sich die Kleinen und ihre Lehrer nun selbst auf das Coronavirus testen. Sicherheitshalber hatte auch Bürgermeisterin Marion Lück vorgesorgt und für die Schüler „Lolli-Tests“organisiert, die zwar nicht nach Erdbeere, sondern nur nach Papier schmecken, dafür aber einfach in der Handhabung sind. Für den ersten Selbsttesttag für die Schüler in der Notbetreuung hielt Katrin Wagner, Leiterin der Schwanenschule, diese „Lolli-Tests“parat. Um zu demonstrieren, wie die Kids den Test durchführen sollen, hatte sie extra am Wochenende ein kleines Erklärvideo mit Töchterchen Charlotte gedreht, die selbst die zweite Klasse besucht und für ihre Mitschüler kommentieren konnte: „Es ist total einfach, und ihr müsst keine Angst haben.“Dass sie zunächst auf die 684 gelieferten Selbsttests des Landes, die in der Nase durchgeführt werden, verzichtet hatte, habe einen guten Grund, sagt Katrin Wagner auf Nachfrage dieser Redaktion: „Ich wollte den Kindern die Angst vor dem Unbekannten nehmen“, sagt sie. „Außerdem sind diese Tests deutlich einfacher, weil die nötige Lösung bereits vorbereitet und der Ablauf dadurch unkomplizierter ist.“Man müsse aber wohl flexibel sein, sagt sie, „weil es sicher immer mal wieder andere Tests geben wird vom Land.“Geholfen habe am ersten Tag, dass auch die Eltern ihre Kinder toll auf den Selbst vorbereitet haben, lobt die Schulleiterin: „Es hat alles super geklappt, die Kinder haben das spitzenmäßig umgesetzt, und wir hoffen sehr, dass wir so die Chance haben, die Schulen zu öffnen“, sagt sie.
Insgesamt 466 Testkits des Landes sind in der Waldschule angekommen und wurden bereits von den 22 Kindern, die in der Notbetreuung versorgt werden, ausprobiert. „Es klingt schlimmer, als es ist“, sagt Schulleiterin Dagmar Strehlow-Toussaint und lacht. „Die Kinder haben die Stäbchen so angefasst, dass sie sie nur soweit in die Nase schieben konnten, bis die Finger die Nase berühren. Das sind vielleicht zwei Zentimeter und hat nur ein bisschen gekitzelt“, erzählt sie vom Probelauf. Anders als bei den „Lolli-Tests“, die die Stadt besorgt hat, muss bei den Testkits des Landes die Flüssigkeit, in die die Stäbchen nach dem Test getaucht werden, erst noch in spezielle Röhrchen gefüllt werden. „Wir haben mit Nadine Allkämper eine wunderbare Inklusionshelferin, die das alles vorbereitet hat“, lobt die die Rektorin. Alle Tests des Tages waren negativ, die Kinder alle entspannt. „Das hat heute richtig gut funktioniert, und wir hoffen, dass wir so in den Wechselunterricht starten können.“
Diese Hoffnung hat auch Andrea Steinz, Leiterin der Katholischen Grundschule St. Michael, bei der 420 Testkits angeliefert wurden. „Für die Kinder wäre es schön, wenn sie wieder zur Schule gehen könnten und so auch ihre Freunde sehen“, sagt sie. Auch an ihrer Schule wurde der Nasentest durchgeführt. „Zunächst hatten wir Bedenken, aber für den Abstrich müssen die Stäbchen nicht so weit in die Nase eingeführt werden. Das haben die Kinder ganz toll gemacht. Es war ungewohnt, es hat gekitzelt, aber wir haben vorher gemeinsam die Erklärvideos angeschaut und hatten pro Testgruppe mindestens zwei Erwachsene dabei, die aufpassen konnten“, sagt sie und lobt: „Ich bin echt stolz darauf, was die Kleinen alles so leisten. Vor allem unsere Erstklässler, die in ihrem ersten Schuljahr schon so viel mitmachen mussten.“
Jetzt heiße es: Daumen drücken, dass der Unterricht beginnen kann.