Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Monteiros drücken FC Porto die Daumen

Der ehemalige FCR-Fußballer und seine Familie fiebern heute gegen Chelsea besonders mit.

- VON FABIAN HERZOG

REMSCHEID Heute schlägt sein Herz wieder etwas höher. Um nicht zu sagen: ins Unermessli­che. Wenn der FC Porto in der Fußball-Champions-League beim FC Chelsea um den Einzug ins Halbfinale kämpft, wird Daniel Monteiro mit den Drachen, wie der amtierende portugiesi­sche Meister genannt wird, vor dem Fernseher mitfiebern. Und sich, beziehungs­weise seine Umgebung entspreche­nd „verkleiden“. „Ein Trikot ist das Mindeste“, sagt der Porto-verrückte Fußballer mit einem Lachen und lässt damit erahnen, wie die Monteiros die Spiele „ihres“FC Porto zelebriere­n.

Das war auch schon vergangene Woche der Fall, als das Hinspiel gegen Thomas Tuchels Londoner mit 0:2 verloren wurde. „Noch habe ich aber ein bisschen Hoffnung“, sagt Daniel Monteiro. „Wir waren vergangene Woche besser.“Chelseas Effektivit­ät habe aber den Ausschlag gegeben und das Überraschu­ngsteam dieser Saison in der Königsklas­se in die Knie gezwungen. Und damit die Laune der Remscheide­r arg getrübt.

Ja, die Monteiros sind – im positivste­n Sinne – Porto-bekloppt. Immer, wenn die restliche Familie in der Heimat besucht wird, gehört auch ein Abstecher ins Stadion dazu. „Wir waren beispielsw­eise auch bei der Einweihung 2003 dabei, als Barcelona mit dem ganz jungen Lionel Messi zu Gast war“, erzählt Daniel Monteiro, dessen Eltern aus der Nähe der Küstenstad­t stammen, während er selbst in Lennep zur Welt gekommen ist. Aber auch dort verpasst er dank eines Abonnement­s des vereinseig­enen Kanals nichts.

Zudem nutzen die Remscheide­r jede Gelegenhei­t, ihren Verein zu unterstütz­en, wenn dieser in der Nähe aktiv ist. Wie beim Testspiel in Mönchengla­dbach vor sechs Jahren oder dem Europa-League-Auftritt in Dortmund 2016. Über unterschie­dliche Fangruppen kommen sie immer an Karten. Und sogar bei einem

Trainingsl­ager in den Niederland­en stattete die Familie der Mannschaft einen Besuch ab.

Logisch, dass auch Töchterche­n Luana, die im Mai ein Jahr alt wird, schon ein blau-weißes Trikot hat. Sie ist das große Glück von Daniel Monteiro und seiner Ehefrau Filomena, die er – na klar – quasi auch beim Fußball kennengele­rnt hat. 2012 war das, als im portugiesi­schen Zentrum gemeinsam die EM-Spiele von Cristiano Ronaldo und Co. verfolgt wurden.

Mit der eigenen Fußballkar­riere hat der langjährig­e Mittelfeld­motor des FC Remscheid auch noch nicht abgeschlos­sen. „Monti“, wie er beim Landesligi­sten zwischen 2010 und 2016 genannt wurde, möchte noch einmal angreifen. Jetzt, wo er bei Oerlikon Barmag im Montage-Bereich einen unbefriste­ten Vertrag unterschri­eben hat. Dafür muss nur noch das lädierte Knie mitmachen, das seit einiger Zeit Probleme bereitet. „Ein Eingriff wird wohl nötig sein“, sagt der 30-Jährige. Eines würde zur Genesung ganz sicher auch beitragen: Ein Weiterkomm­en des FC Porto in der Champions League gegen Chelsea.

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FOTO: DM Die Hoffnung stirbt zuletzt: Daniel Monteiro, Vater Augusto und der ältere Bruder Patrick (v. r.) drücken dem FC Porto in London die Daumen.

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