Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Entscheidung ist gefallen: „Luca-App“wird kreisweit eingesetzt
WERMELSKIRCHEN Endlich! Nach langem Ringen ist die Entscheidung gefallen: Der Rheinisch-Bergische Kreis wird künftig seine digitale Kontaktnachverfolgungsarbeit im Gesundheitsamtes durch den Einsatz der „Luca-App“verstärken. Bereits seit Wochen drängen Bürgermeisterin Marion Lück und örtliche Politiker, dass die Corona-Nachverfolgungs-App im Kreis eingesetzt wird. Denn die Handhabung der „Luca-App“, mit der auch einige Händler in der Stadt bereits liebäugeln, ist kinderleicht. Nutzer registrieren sich einmalig mit Namen und Kontaktdaten, und sobald sie ein Geschäft oder Restaurant betreten, muss lediglich ein QR-Code mit dem Handy gescannt werden. So werden die Daten verschlüsselt gespeichert. Sollte ein Besucher oder Kunde später positiv getestet werden, kann das Gesundheitsamt schnell per SMS alle weiteren Personen kontaktieren, die sich zur gleichen Zeit dort befunden haben. Bürgermeisterin Lück will außerdem spezielle Anhänger besorgen, für Wermelskirchener, die kein Smartphone besitzen, den Service jedoch nutzen wollen, kündigt sie an.
Bereits alles vorbereitet für die „Luca-App“hat der SV 09/35 in Wermelskirchen, sagt Jugendleiter Fritz Schmitz. Dass sie nun eingesetzt wird, freut ihn, „weil das alles vereinfachen wird, wenn die Leute nur noch einen Code scannen müssen, um zum Training zu kommen und wir nicht mehr so viel Zettelwirtschaft haben“, sagt er. Aktuell haben sich auch Remscheid, Solingen und der Oberbergische Kreis für die Möglichkeit zur schnelleren Kontaktnachverfolgung entschieden. Der Rheinisch-Bergische Kreis ist zumindest in Vertragsverhandlungen, so die Info von Landrat Stephan Santelmann. Ihm sei aber bereits signalisiert worden, dass eine Zusammenarbeit schnell möglich sei. „Das Projekt genießt höchste Priorität“, sagt Santelmann, der zunächst darauf gewartet hatte, ob es eine einheitliche digitale Lösung im Land geben würde. Dass die Entscheidung nun doch für die „Luca-App“ gefallen ist, sorgt für Erleichterung und Freude bei Oliver Platt (Bürgerforum) und Henning Rehse (WNKUWG), die sich vehement für den Einsatz der App eingesetzt hatten. Auch Stefan Leßenich (CDU) hatte früh auf die digitale Lösung gedrungen, die „bedenkenlos nutzbar ist“, sagt Oliver Platt, der Geschäftsführer der Bäckerei Evertzberg ist: „Wir haben die Luca-App von unserem Datenschutzbeauftragten checken lassen.“Die Entscheidung habe zwar etwas länger gedauert, aber „es ist hervorragend, dass sich jetzt etwas bewegt“, sagt Henning Rehse auf Nachfrage.
Im Kreis soll außerdem künftig die „IRIS Gateway“eingesetzt werden, die es Gesundheitsämtern ermöglichen soll, nahezu alle digitalen Kontaktverfolgungslösungen auswerten zu können. „Die Luca-App ist nicht das einzige Produkt für eine Kontaktnachverfolgung“, sagt Santelmann. „Wichtig ist es aber jetzt, dass wir schnell handeln und eine erste kreisweite Lösung für Kultur, Sport, Gastronomie, Freizeit und Handel zu eröffnen.“