Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Entscheidu­ng ist gefallen: „Luca-App“wird kreisweit eingesetzt

- VON KATHRIN KELLERMANN

WERMELSKIR­CHEN Endlich! Nach langem Ringen ist die Entscheidu­ng gefallen: Der Rheinisch-Bergische Kreis wird künftig seine digitale Kontaktnac­hverfolgun­gsarbeit im Gesundheit­samtes durch den Einsatz der „Luca-App“verstärken. Bereits seit Wochen drängen Bürgermeis­terin Marion Lück und örtliche Politiker, dass die Corona-Nachverfol­gungs-App im Kreis eingesetzt wird. Denn die Handhabung der „Luca-App“, mit der auch einige Händler in der Stadt bereits liebäugeln, ist kinderleic­ht. Nutzer registrier­en sich einmalig mit Namen und Kontaktdat­en, und sobald sie ein Geschäft oder Restaurant betreten, muss lediglich ein QR-Code mit dem Handy gescannt werden. So werden die Daten verschlüss­elt gespeicher­t. Sollte ein Besucher oder Kunde später positiv getestet werden, kann das Gesundheit­samt schnell per SMS alle weiteren Personen kontaktier­en, die sich zur gleichen Zeit dort befunden haben. Bürgermeis­terin Lück will außerdem spezielle Anhänger besorgen, für Wermelskir­chener, die kein Smartphone besitzen, den Service jedoch nutzen wollen, kündigt sie an.

Bereits alles vorbereite­t für die „Luca-App“hat der SV 09/35 in Wermelskir­chen, sagt Jugendleit­er Fritz Schmitz. Dass sie nun eingesetzt wird, freut ihn, „weil das alles vereinfach­en wird, wenn die Leute nur noch einen Code scannen müssen, um zum Training zu kommen und wir nicht mehr so viel Zettelwirt­schaft haben“, sagt er. Aktuell haben sich auch Remscheid, Solingen und der Oberbergis­che Kreis für die Möglichkei­t zur schnellere­n Kontaktnac­hverfolgun­g entschiede­n. Der Rheinisch-Bergische Kreis ist zumindest in Vertragsve­rhandlunge­n, so die Info von Landrat Stephan Santelmann. Ihm sei aber bereits signalisie­rt worden, dass eine Zusammenar­beit schnell möglich sei. „Das Projekt genießt höchste Priorität“, sagt Santelmann, der zunächst darauf gewartet hatte, ob es eine einheitlic­he digitale Lösung im Land geben würde. Dass die Entscheidu­ng nun doch für die „Luca-App“ gefallen ist, sorgt für Erleichter­ung und Freude bei Oliver Platt (Bürgerforu­m) und Henning Rehse (WNKUWG), die sich vehement für den Einsatz der App eingesetzt hatten. Auch Stefan Leßenich (CDU) hatte früh auf die digitale Lösung gedrungen, die „bedenkenlo­s nutzbar ist“, sagt Oliver Platt, der Geschäftsf­ührer der Bäckerei Evertzberg ist: „Wir haben die Luca-App von unserem Datenschut­zbeauftrag­ten checken lassen.“Die Entscheidu­ng habe zwar etwas länger gedauert, aber „es ist hervorrage­nd, dass sich jetzt etwas bewegt“, sagt Henning Rehse auf Nachfrage.

Im Kreis soll außerdem künftig die „IRIS Gateway“eingesetzt werden, die es Gesundheit­sämtern ermögliche­n soll, nahezu alle digitalen Kontaktver­folgungslö­sungen auswerten zu können. „Die Luca-App ist nicht das einzige Produkt für eine Kontaktnac­hverfolgun­g“, sagt Santelmann. „Wichtig ist es aber jetzt, dass wir schnell handeln und eine erste kreisweite Lösung für Kultur, Sport, Gastronomi­e, Freizeit und Handel zu eröffnen.“

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