Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Auf Anhieb verliebt in Hückeswagen
Im ehemaligen „Bubble’s“eröffnet Sabine Hönighausen am 24. April ein Geschäft für Hörgeräte.
HÜCKESWAGEN Das war offenbar so etwas wie Liebe auf den ersten Blick: Sabine Hönighausen hätte die Leitung einer Filiale einer großen Kette in Lüdenscheid übernehmen können, doch die 32-jährige Hörakustikmeisterin entschied sich für die Selbstständigkeit in der SchlossStadt. Denn die bergische Kleinstadt hat es der gebürtigen Siegburgerin angetan, die im vorigen Jahr der Liebe wegen ins märkische Halver gezogen war.
Aber Sabine Hönighausen legt auch großen Wert auf die persönliche Betreuung ihrer Kunden, und dann war zum Jahresende das Ladenlokal von Ute Seemanns Kinderund Jugendmodegeschäft „Bubble’s“am Etapler Platz frei geworden. Somit hatte sich ein Rädchen ins andere gefügt. Am Samstag, 24. April, wird die Frau, die tags zuvor ihren 33. Geburtstag feiert, ihr Geschäft eröffnen.
Geboren und aufgewachsen in Siegburg, begann sie im Alter von 16 Jahren in Bad Honnef eine Ausbildung zur Hörakustikmeisterin. „Ich arbeite also schon mein halbes Leben in diesem Beruf“, stellt Sabine Hönighausen fest. Sie arbeitete in Bonn und ab 2003 bis voriges Jahr in Köln „auch bei großen Firmen“. 2019 begann sie schließlich die Meisterschule,
die sie trotz der widrigen Umstände durch die Corona-Pandemie Ende Juli 2020 mit der Prüfung abschloss. Ende Januar zog sie zudem zu ihrem Freund nach Halver.
Doch schon vorher hatte sie einen weiteren wichtigen Schritt gemacht: „Am 5. Dezember hatte ich den Mietvertrag unterschrieben, und am 19. Januar war die Schlüsselübergabe“, erzählt Sabine Hönighausen, die ihren Vermietern, der Familie Albus, sehr dankbar ist.
Der Kontakt mit Hückeswagen kam durch ihren alten Arbeitgeber
zustande, hätte sie doch auch die Geers-Filiale an der Islandstraße als Leiterin übernehmen können. Der Wunsch nach Selbstständigkeit und der Nähe zu den Menschen sei ihr jedoch wichtiger gewesen, versichert sie. So hatte sie bei der Einkaufsgesellschaft für Hörakustiker eine Standortanalyse in Auftrag geben. Wobei die Schloss-Stadt als gute Möglichkeit, ein eigenes Geschäft zu eröffnen, ermittelt worden war.
Die 32-Jährige wird ihr Geschäft zunächst alleine betreuen, will aber im Sommer einen Auszubildenden einstellen. Bewerbungen nimmt sie noch entgegen. Später soll zudem eine (möglichst ortsansässige) Servicekraft hinzustoßen, die die Kunden betreut, während die Hörakustikmeisterin etwa im Anpassraum Tests bei anderen Kunden vornimmt oder in der Werkstatt Hörgeräte fertigstellt.
„Das ist mein Herzstück“, versichert sie. „Ich mache möglichst vieles selbst.“Zudem will sie Kontakt zu den beiden Seniorenheimen Johannesstift und Wohnwerk aufnehmen, um sich um die betroffenen Bewohner zu kümmern.
Schon jetzt – kurz vor der Eröffnung – wird deutlich, dass Sabine Hönighausen ihr Herz an Hückeswagen verloren hat. Das zeigt sich nicht nur dadurch, dass sie bereits der Werbegemeinschaft beigetreten ist. Am liebsten würde sie auch ihren Freund packen und mit ihm in die Schloss-Stadt ziehen. „Ich mag halt lieber Kölsch als Pils“, sagt sie – und hinter der medizinischen Maske sind Lachfältchen zu erkennen.
Öffnungszeiten montags bis freitags von 9 bis 13 Uhr und von 14 bis 18 Uhr (außer mittwochs, da ist sie ab 14 Uhr unterwegs auf Hausbesuchen), samstags nach Vereinbarung. hoerakustik-hoenighausen.de