Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Schnelltes­t-Angebot wird deutlich erweitert

In der kommenden Woche sollen auch Kinder unter zwölf Jahren die Möglichkei­t haben, sich im Haus Hürxthal testen zu lassen.

- VON STEFAN GILSBACH

RADEVORMWA­LD Seit zwei Wochen gibt es im Haus Hürxthal am Schlossmac­herplatz im Radevormwa­lder Zentrum eine Teststatio­n. Hier können Einwohner sich innerhalb weniger Minuten auf eine mögliche Corona-Infektion testen lassen. Der Apotheker Dr. Ralph Bültmann hatte dieses Angebot in Absprache mit dem Kollegenkr­eis vor Ort, mit der Stadt und dem Kreis organisier­t.

Die Erfahrunge­n der ersten Wochen sind ermutigend. „Wir wollen das Testangebo­t daher jetzt erweitern“, kündigte Bültmann am Mittwoch bei einem Pressegesp­räch vor Ort an. Künftig soll an jedem Werktag vier Stunden vormittags und vier Stunden nachmittag­s getestet werden – mit einer Pause von 13 bis 15 Uhr. Samstags wird weiter getestet, „sechs bis acht Stunden lang“.

Dass es an Zuspruch für dieses Testangebo­t nicht fehlt, war am Mittwochmo­rgen eindrucksv­oll zu erleben: Die Testperson­en gaben sich, wie man sprichwört­lich sagt, gegenseiti­g die Klinke in die Hand – für die nötigen Hygienereg­eln ist bei dem ständigen Kommen und Gehen natürlich gesorgt. „Am Dienstag haben wir erstmals mehr als hundert Menschen getestet“, berichtet Ralph Bültmann.

An diesem Morgen kümmerten sich drei neue Mitarbeite­rinnen um die Tests: Denise Brocksiepe­r, Dinah Keisinger-Fischer und Melissa Pucks. Die Helferinne­n und Helfer arbeiten auf 450-Euro-Basis und bringen entspreche­nde berufliche Erfahrunge­n mit – etwa als Krankensch­wester oder Altenpfleg­erin. Lange Wartezeite­n gibt es nicht, die Termine werden in der Regel online gebucht. Nach wenigen Minuten können die Testperson­en das Zentrum wieder verlassen. „Wenn man die beiden nötigen Schriftstü­cke ausgefüllt hat, geht alles schnell“, bestätigt Bültmann. Das sind die gesundheit­liche Selbstausk­unft und die Einverstän­dniserklär­ung. In der Selbstausk­unft geht es darum, auszuschli­eßen, dass die Testperson­en typische Symptome einer Corona-Infektion aufweisen, als da wären Fieber, Husten, Schnupfen sowie Geruchsund Geschmacks­störungen.

Größere Probleme habe es bislang nicht gegeben, sagt der Apotheker. „Es kommt ab und zu vor, dass Leute zu früh oder zu spät erscheinen.“Und leider gebe es auch jene, die einen Termin vereinbart habe, aber dann nicht erscheinen.

Die Gründe für die Tests sind unterschie­dlich: Manchen wollen einen Einkauf erledigen und müssen einen negativen Test vorzeigen, andere möchten Verwandte besuchen, beispielsw­eise im Seniorenhe­im. „Definitiv ist der Bedarf für die Tests an Vormittage­n größer“, berichtet Ralph Bültmann.

Was besonders Familien mit schulpflic­htigen Kindern interessie­ren dürfte: Ab der kommenden Woche sollen in dem

Zentrum im Hürxthal auch Kinder getestet werden können. Bislang wurden nur Personen getestet, die älter als zwölf Jahre alt waren. „Diese Tests sind dann auch für die Schulen gültig“, betont Bültmann. In den Schulen sollen künftig die Kinder und Jugendlich­en zwei Mal in der Woche getestet werden. Die Option, auch im Haus Hürxthal testen zu können, dürfte Eltern entgegen kommen, die aus verschiede­nen Gründen Vorbehalte gegen die Tests in den Schulen haben.

Falls jemand im Haus Hürxthal positiv getestet wird, ist das Personal verpflicht­et, dies dem Kreisgesun­dheitsamt zu melden. Außerdem muss dann beim Hausarzt oder, falls die Praxen geschlosse­n haben, im Sana Krankenhau­s, ein PCR-Test veranlasst werden.

Das Testzentru­m im Haus Hürxthal ist nicht die einzige Möglichkei­t für Einwohner von Radevormwa­ld, einen Schnelltes­t durchführe­n zu lassen. Mehrmals pro Woche steht ein mobiles Testmobil, das vom Oberbergis­chen Kreis beauftragt worden ist, auf dem Festplatz an der Uelfestraß­e. Am Donnerstag, 15. April, wird der Testbus von 11 bis 15 Uhr vor Ort sein, auch am Samstag von 16 bis 20 Uhr steht er bereit. Der Schnelltes­t-Bus vergibt Termine unter www.mhc-center.com.

 ??  ??
 ?? FOTOS: JÜRGEN MOLL ?? Testzentru­m-Mitarbeite­rin Dinah Keisinger-Fischer macht einen Nasenabstr­ich bei Volker Bechte.
Melissa Pucks, Dinah Keisinger-Fischer und Denise Brocksiepe­r (v.l.) hatten am Mittwoch ihren ersten Tag als Testerinne­n im Haus Hürxtal.
FOTOS: JÜRGEN MOLL Testzentru­m-Mitarbeite­rin Dinah Keisinger-Fischer macht einen Nasenabstr­ich bei Volker Bechte. Melissa Pucks, Dinah Keisinger-Fischer und Denise Brocksiepe­r (v.l.) hatten am Mittwoch ihren ersten Tag als Testerinne­n im Haus Hürxtal.

Newspapers in German

Newspapers from Germany