Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Schnelltest-Angebot wird deutlich erweitert
In der kommenden Woche sollen auch Kinder unter zwölf Jahren die Möglichkeit haben, sich im Haus Hürxthal testen zu lassen.
RADEVORMWALD Seit zwei Wochen gibt es im Haus Hürxthal am Schlossmacherplatz im Radevormwalder Zentrum eine Teststation. Hier können Einwohner sich innerhalb weniger Minuten auf eine mögliche Corona-Infektion testen lassen. Der Apotheker Dr. Ralph Bültmann hatte dieses Angebot in Absprache mit dem Kollegenkreis vor Ort, mit der Stadt und dem Kreis organisiert.
Die Erfahrungen der ersten Wochen sind ermutigend. „Wir wollen das Testangebot daher jetzt erweitern“, kündigte Bültmann am Mittwoch bei einem Pressegespräch vor Ort an. Künftig soll an jedem Werktag vier Stunden vormittags und vier Stunden nachmittags getestet werden – mit einer Pause von 13 bis 15 Uhr. Samstags wird weiter getestet, „sechs bis acht Stunden lang“.
Dass es an Zuspruch für dieses Testangebot nicht fehlt, war am Mittwochmorgen eindrucksvoll zu erleben: Die Testpersonen gaben sich, wie man sprichwörtlich sagt, gegenseitig die Klinke in die Hand – für die nötigen Hygieneregeln ist bei dem ständigen Kommen und Gehen natürlich gesorgt. „Am Dienstag haben wir erstmals mehr als hundert Menschen getestet“, berichtet Ralph Bültmann.
An diesem Morgen kümmerten sich drei neue Mitarbeiterinnen um die Tests: Denise Brocksieper, Dinah Keisinger-Fischer und Melissa Pucks. Die Helferinnen und Helfer arbeiten auf 450-Euro-Basis und bringen entsprechende berufliche Erfahrungen mit – etwa als Krankenschwester oder Altenpflegerin. Lange Wartezeiten gibt es nicht, die Termine werden in der Regel online gebucht. Nach wenigen Minuten können die Testpersonen das Zentrum wieder verlassen. „Wenn man die beiden nötigen Schriftstücke ausgefüllt hat, geht alles schnell“, bestätigt Bültmann. Das sind die gesundheitliche Selbstauskunft und die Einverständniserklärung. In der Selbstauskunft geht es darum, auszuschließen, dass die Testpersonen typische Symptome einer Corona-Infektion aufweisen, als da wären Fieber, Husten, Schnupfen sowie Geruchsund Geschmacksstörungen.
Größere Probleme habe es bislang nicht gegeben, sagt der Apotheker. „Es kommt ab und zu vor, dass Leute zu früh oder zu spät erscheinen.“Und leider gebe es auch jene, die einen Termin vereinbart habe, aber dann nicht erscheinen.
Die Gründe für die Tests sind unterschiedlich: Manchen wollen einen Einkauf erledigen und müssen einen negativen Test vorzeigen, andere möchten Verwandte besuchen, beispielsweise im Seniorenheim. „Definitiv ist der Bedarf für die Tests an Vormittagen größer“, berichtet Ralph Bültmann.
Was besonders Familien mit schulpflichtigen Kindern interessieren dürfte: Ab der kommenden Woche sollen in dem
Zentrum im Hürxthal auch Kinder getestet werden können. Bislang wurden nur Personen getestet, die älter als zwölf Jahre alt waren. „Diese Tests sind dann auch für die Schulen gültig“, betont Bültmann. In den Schulen sollen künftig die Kinder und Jugendlichen zwei Mal in der Woche getestet werden. Die Option, auch im Haus Hürxthal testen zu können, dürfte Eltern entgegen kommen, die aus verschiedenen Gründen Vorbehalte gegen die Tests in den Schulen haben.
Falls jemand im Haus Hürxthal positiv getestet wird, ist das Personal verpflichtet, dies dem Kreisgesundheitsamt zu melden. Außerdem muss dann beim Hausarzt oder, falls die Praxen geschlossen haben, im Sana Krankenhaus, ein PCR-Test veranlasst werden.
Das Testzentrum im Haus Hürxthal ist nicht die einzige Möglichkeit für Einwohner von Radevormwald, einen Schnelltest durchführen zu lassen. Mehrmals pro Woche steht ein mobiles Testmobil, das vom Oberbergischen Kreis beauftragt worden ist, auf dem Festplatz an der Uelfestraße. Am Donnerstag, 15. April, wird der Testbus von 11 bis 15 Uhr vor Ort sein, auch am Samstag von 16 bis 20 Uhr steht er bereit. Der Schnelltest-Bus vergibt Termine unter www.mhc-center.com.