Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

FDP gegen Verkehrsbe­ruhigung

Die FDP lehnt es ab, die Bauwillige­n mit zu vielen Vorschrift­en zu gängeln.

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RADEVORMWA­LD (s-g) Das geplante Baugebiet Karthausen am westlichen Ortsausgan­g von Radevormwa­ld soll insgesamt ein verkehrsbe­ruhigter Bereich werden. Diesen Wunsch hat die Fraktion von Bündnis 90/Grüne nun bekräftigt. Auf diese Weise werde die Sicherheit für alle Anwohner und Verkehrste­ilnehmer gewährleis­tet.

Die Fraktion der FDP spricht sich gegen diese Pläne aus. Natürlich wolle man die Bewohner vor Ort schützen, betonen die Liberalen in einer Pressemitt­eilung. „Allerdings sehen wir keine Notwendigk­eit, unsere Bürger unnötig einzuschrä­nken. Eine verkehrsbe­ruhigte Zone für das gesamte Baugebiet festzusetz­en, ist nicht notwendig“, meint die FDP-Fraktion. Denn das würde bedeuten, dass die Straße im gesamten Baugebiet nur mit Schrittges­chwindigke­it befahren werden dürfe. „Nach Auffassung der Gerichte ist das eine Geschwindi­gkeit zwischen fünf bis 15 km/h. Das verlängert nur die Fahrzeit durch das Baugebiet, ist aber nicht zielführen­d und schon gar nicht klimafreun­dlich“, meinen die Liberalen.

Als Aufenthalt­s- und Spielort seien die Zufahrten im Baugebiet ohnehin nicht notwendig, denn „ein Kinderspie­lplatz und viele Grünfläche­n sind ohnehin vorgesehen“. Eine Tempo-30-Zone wäre daher vollkommen ausreichen­d, um allen gerecht zu werden und Lärm zu vermeiden.

„Wir möchten, dass sich Bürger, die sich entscheide­n, in Karthausen zu bauen und zu wohnen, in unserer Stadt und in ihrem Wohngebiet wohlfühlen. Daher sollte man ihnen Spielraum zur Gestaltung ihrer Wünsche geben und nicht ausschließ­lich auf Verbote setzen“, so die grundsätzl­iche Auffassung der FDP-Fraktion. Die Grünen hatten unter anderem ein Verbot von Schottergä­rten und Gabionen gefordert.

„Natürlich sind Schottergä­rten klimaschäd­lich“, räumen die Liberalen ein. Sie setzen jedoch eher auf die Einsicht der Neubürger. Es wäre wünschensw­ert, meinen sie, wenn der Klimabeauf­tragte der Stadt die Bauwillige­n beraten würde und Tipps geben würde, wie man zum Beispiel mit Stauden und Pflanzen einen pflegeleic­hten, schönen und umweltgere­chten Garten anlegt.

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FOTO: VAN DER PÜTTEN (ARCHIV) Die Grünen möchten Karthausen als verkehrsbe­ruhigten Bereich ausweisen lassen. Für die FDP geht das zu weit.

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