Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Patrick Poetsch strebt spektakulä­res Comeback an

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REMSCHEID (fab) Footballhe­lm und Schuhe hingen schon am Nagel. Schweren Herzens, aber doch überzeugt, hatte sich Patrick Poetsch vor etwas mehr als einem Jahr dazu entschloss­en, seine aktive Karriere zu beenden und sich als Trainer zu versuchen. Doch jetzt will es der Remscheide­r noch einmal wissen. Der 31-Jährige strebt ein Comeback an und hat sich dafür eine spektakulä­re Bühne gesucht: die neue European League of Football (EFL). Dort will sich Poetsch im Trikot der Cologne Centurions, mit denen er an diesem Wochenende in die Saisonvorb­ereitung einsteigt, noch einmal beweisen.

Gründe für Poetschs überrasche­ndes Comeback gibt es einige. Der vielleicht schönste hat seinen Ursprung vor langer Zeit. Rund um die Jahrtausen­dwende existierte die NFL Europe, ein Ableger der US-amerikanis­chen Profiliga, in der auch einige deutsche Vereine spielten. Bei einem Duell der Cologne Centurions gegen Düsseldorf Rhein Fire war Poetsch als Jugendlich­er mit seiner Mutter unter den Zuschauern. „Ich habe ihr damals gesagt: Für die spiele ich auch mal.“Dass es nun tatsächlic­h – ob die bei vielen umstritten­e Liga wie geplant im Juni starten kann, hängt auch von der Corona-Entwicklun­g ab – so kommen könnte, hätte sich Poetsch allerdings selbst nicht erträumen lassen. Als Ende 2019 sein Engagement bei den Dortmund

Giants als Headcoach der U19 endete, reifte in Poetsch der Gedanke, es noch einmal als Spieler versuchen zu wollen. Endlich mal frei von Blessuren, begann er zu trainieren und nahm Kontakt zunächst zu Shuan Fatah auf, den er noch aus seiner Zeit in Österreich kennt und als Headcoach der German Knights (Hannover) an der ELF teilnehmen sollte. Doch diese lösten sich kurze Zeit später auf. So landete Poetsch bei den Centurions, deren Strippenzi­eher David Drane sein Runningbac­k-Coach in der Nationalma­nnschaft war. Im Kölner Team, das in der Ostkampfba­hn trainieren soll und sowohl im Südstadion als auch im großen Rhein-Energie-Stadion spielen könnte, wird der Remscheide­r als Fullback eher die zweite Geige spielen. „Ich muss im Spiel jetzt nicht mehr 30 Mal den Ball bekommen“, sagt er selbst. Klare Nummer eins auf seiner Position wird Chris Ezeala, der bei den Baltimore Ravens vor Kurzem noch Erfahrung in der NFL gesammelt hat.

Aber Poetsch, der in Baisiepen lebt und im Außendiens­t arbeitet, will da sein, wenn er gebraucht wird. Dafür schuftet er seit vier Monaten Tag für Tag. Oft trainiert er mit Danny Farley, seinem früheren Teamkolleg­en bei den Solingen Paladins, der gleichzeit­ig Fitness-Coach ist.

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FOTO: UP Patrick Poetsch, hier noch im Trikot der Solingen Paladins, kehrt aufs Footballfe­ld zurück.

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